Neue SG im Hünfelder Land
Hand drauf!
Joshua Ehlen (links) und Alexander Gensler besiegeln die Spielgemeinschaft Soisdorf/Rasdorf. Foto: Johannes Götze
Joshua Ehlen (Rasdorf) und Alexander Gensler (Soisdorf) aus den Führungsteams der Clubs erklären Beweggründe, Ziele und Herausforderungen.
Das vergangene Wochenende war mit heißer Nadel gestrickt: Am Samstag hatte der SC Soisdorf Jahreshauptversammlung und holte sich dort nach intensiven und konstruktiven Diskussionen mit überzeugender Mehrheit das „Ja“ seiner Mitglieder für die Spielgemeinschaft ein. Rasdorf hatte dies schon in den Tagen zuvor mit ebenfalls großer Rückendeckung hinter sich gebracht.
Doch nun drängte die Zeit, denn nur falls bis zum 15. Mai, dem vergangenen Sonntag, entweder ein freiwilliger Abstieg oder aber eine Nichtmeldung offiziell beim Hessischen Fußball-Verband eintrudelt, wird die Absteigerzahl reduziert. Soisdorf und Rasdorf beratschlagten lange und letztlich reichte der SCS am späten Abend die Nichtmeldung ein. Die Folge: Es gibt keinen sportlichen Absteiger in der A-Liga Hünfeld/Hersfeld. Selbst der Letzte darf nach Saisonende feiern. Roßbach und Dammersbach/Nüst/Gaalbern dürfen sich bedanken.
„Wen wir retten, ist egal. Wichtig ist, dass wir damit unseren Beitrag leisten, diese tolle Hünfelder A-Liga am Leben zu halten“, erklärt Gensler die Beweggründe seines Clubs. Aktuell ist nur der SV Unterhaun „Gast“, die restlichen 13 Teams der Liga entstammen dem Altkreis Hünfeld. „So eine Liga haben wir uns lange gewünscht, die macht richtig Spaß und wir sind froh, dass wir trotz der Gründung der SG unseren Anteil geleistet haben, dass die Liga fortbesteht“, führt Gensler aus.
Einige Fragen müssen noch geklärt werden
In dieser Liga will die neue Spielgemeinschaft, die SG Soidsorf/Rasdorf heißen wird, erst einmal ankommen, die Vereine möchten sich gegenseitig beschnuppern. „Wir sind uns sehr sicher, dass wir insbesondere in der Eiterfelder Gemeinde und natürlich in Rasdorf sowie Soisdorf extrem beäugt werden“, sagt Gensler und benennt damit eine der Herausforderungen. Doch Ehlen ist sich sicher: „Definitiv ist die Kooperation alternativlos gewesen. Die Spieler werden immer weniger und um Talente im Verein zu halten, muss den Spielern etwas geboten werden. Wir wollen im Training Konkurrenzkampf und am Sonntag attraktiven Fußball bieten. Wir wollten lieber um fünf vor als um fünf nach zwölf handeln.“
Wer an der Seitenlinie das Sagen haben wird, ist offen. Während beim Rasdorfer SC Interimslösung Tobias Budenz im Sommer aufhört, ist Daniel van Thiel als Soisdorfer Trainer die naheliegende Zukunftslösung. Er ist gebürtiger Rasdorfer und kennt somit beide Vereine aus dem Effeff. Gensler und Ehlen halten sich aber noch bedeckt, schließlich sei die Entscheidung für die Spielgemeinschaft noch nicht einmal eine Woche alt. Die drängenden Fragen nach Spielkleidung, Spielorten, Trainer, Sportlicher Leitung und der Mannschaftsmeldung würden in den kommenden Tagen geklärt. Offen ist noch, ob die zweite Mannschaft in der B- oder C-Liga startet. Eines versichern beide: „Die Spielgemeinschaft wird auf Augenhöhe stattfinden. Wir freuen uns darauf, auch wenn es für beide Vereine Neuland ist.“ Bislang hatte Soisdorf eine Reservespielgemeinschaft mit Nachbar Großentaft, die nun endet.