Bau- und Sanierungsarbeiten ab Sommer
Heringen freut sich über "Meilenstein" Kunstrasen
Ein neuer Kunstrasenplatz anstelle des Trainingsplatzes, ein neuer und attraktiver Eingangsbereich, eine neue Tartanbahn für die Leichtathleten, eine Umsetzung der Tribüne zwischen beiden Plätze, neue LED-Flutlichtmasten und eine Sanierung des Rasenplatzes – die Sportlerinnen und Sportler dürfen sich künftig auf ein runderneuertes Areal freuen. In rund einem halben Jahr soll das 2,2 Millionen Euro teure Projekt in Angriff genommen werden, die Bau- und Sanierungsarbeiten sollen spätestens bis Dezember 2023 abgeschlossen sein. Doch die Stadt an der Werra kann dabei auf große finanzielle Hilfe zählen, denn etwa 90 Prozent der Kosten werden vom Bund geleistet. Ein Eigenanteil von 220.000 Euro muss die Stadt selbst tragen, wie Bürgermeister Daniel Iliev darstellt.
Ein Meilenstein für die Region sei der Bau des Kunstrasenplatzes, erklärt Iliev. Im Umkreis von rund 30 Kilometern gibt es keinen Platz mit dem künstlichen Geläuf, die nächstmöglichen Gelegenheiten stehen in Bad Hersfeld oder Eiterfeld zur Verfügung. Und dies sei der Punkt gewesen, bei welchem der Bürgermeister ins Nachdenken gekommen sei. "Vor einigen Jahren mussten wir im Winter in der Gemeinde die Rasenplätze sperren. Allerdings wurden wir anschließend darauf hingewiesen, dass wir ausweichen müssen, sofern die Plätze nicht bespielbar sind. Über diese Thematik waren wir gezwungen, uns Gedanken zu machen, denn für einen Kunstrasen ging der Blick Richtung Bad Hersfeld", sagt Iliev, der selbst noch bei den Alten Herren der SG Werratal aktiv ist. Im Jahr 2019 wurde das Projekt schließlich akut, als die Stadt in das Bundesprogramm hineingerutscht sei.
Von den baldigen, deutlich besseren Bedingungen – vor allem in den Wintermonaten – profitiert neben den Fußballern der SG Werratal, die aus den Stammvereinen des VfB Heringen und des TSV Herfa besteht, auch die benachbarten Teams des TSV Wölfershausen, der SG Kleinensee/Widdershausen, den Kindern und Jugendlichen der JSG Werratal und die Leichtatletikabteilung des TV 03 Heringen. Außerdem wird die Werratalschule für den Sportunterricht bessere Bedingungen vorfinden. Heringen in Form der SG Werratal besitzt also nicht das alleinige Anrecht. "Alle Vereine in der Heringer Gemarkung haben das Recht auf vernünftige Bedingungen. Wie bei der Nutzung der Sporthalle erfolgt hier die Nutzung nach zeitlicher Absprache. Aber auch für unsere umliegenden, regionalen Mannschaften wollen wir die Nutzung gegen eine Gebühr ermöglichen", betont der Bürgermeister. Interessant könnte der neue Platz beispielsweise für die Wildecker Teams oder Philippsthal werden.
"Erhoffen uns Aufschwung"
Äußerst glücklich über die Nachricht der Aufhübschung des Sportgeländes ist auch Kai Jordan, seines Zeichens Vorsitzender des VfB Heringen. "Es war eine geniale Idee der Stadt, sich auf das Förderprogramm für Sportanlagen beim Bund zu bewerben", frohlockt Jordan, der von einem Lottogewinn spricht, denn er kennt die derzeitigen Mängel gut genug. "Die komplette Anlage ist sanierungsbedürftig im höchsten Grad. Seit ungefähr 20 Jahren wurde nichts mehr investiert. Die Tartanbahn ist defekt, der Zustand der beiden Rasenplätze in einem kritischen Zustand. Fußballspielen ist darauf äußert schwierig. Wir erhoffen uns von den neuen Gegebenheiten einen Aufschwung", betont Jordan. Sportlich nämlich waren die Zeiten schon einmal besser, derzeit steht ein zehnter Tabellenplatz in der A-Liga Hersfeld/Rotenburg für die SGW. Mittelfristig sieht der Vorsitzende den Club eine Liga höher. Dafür baut er auf die eigene Jugendarbeit, die sich gut anschauen lässt. "Wir stellen in jedem Jahrgang eine Mannschaft, haben jedoch das Problem, dass umliegende Vereine so manch jungen Spieler abwerben. Hier sind wir bestrebt, uns selbst attraktiver aufzustellen", gibt Jordan preis.