"Unglaublich bitter, dass wir so zwei Murmeldinger kassieren", stellte Nüsttals Spielertrainer David Fladung fest. Und dem 34-Jährigen merkte man an, wie tief die Enttäuschung saß, schließlich bot sein Team mit Ausnahme der ersten Viertelstunde eine solide Leistung. Was fehlte, war eine bessere Torausbeute. Hier agierte der Gast gefälliger, denn drei, vier hochkarätige Möglichkeiten reichten, um den Derbysieg einzutüten. Einem Fuchs glich dabei Spielertrainer Daniel Rother, der in der Abwehr begann, allerdings zum Ende hin sich in die Spitze schob. Und der 43-Jährige hatte den richtigen Riecher, als seine Nebenleute den einzigen richtig guten Spielzug im zweiten Durchgang zeigten. Henrik Fischer wurde über rechts gut freigespielt, fand in der Mitte Roman Streitenberger, der mit seinem Abschluss noch geblockt wurde. Den Richtung Tor kullerten Ball drückte Rother schließlich über die Linie (79.). Eine Antwort hatten die Hausherren nicht mehr parat, Alexander Wiegands Freistoß war sichere Beute für den erneut souverän agierenden SVH-Keeper Sebastian Hahner (89.). Wiegand musste in der Nachspielzeit gar für zwei Fouls binnen weniger Sekunden mit Gelb-Rot vom Platz.

Von Beginn an war nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben reichlich Feuer drin. Beide Teams schenkten sich nichts, zahlreiche Foulspiele waren die Folge. Und die Zuschauer schenkten sich genauso wenig, immer wieder peitschten die Fanlager ihre Liebsten an. Hofbieber zog daraus den besseren Start, Lukas Haas hätte die Führung freistehend erzielen müssen (3.). Das holte Robin Fischer, erst vor Kurzem vom Torhüter zum Stürmer umfunktioniert, in Minute zwölf nach. Der Youngster profitierte dabei von einer unglücklichen Faustabwehr von Nüsttals Keeper Jonas Hosenfeld und konnte ins verwaiste Tor einschieben.

Fortan war es das allerdings mit Offensivaktionen der Gäste, einzig bei Maximilian Vogels Heber an die Latte (54.) musste Nüsttal die Luft anhalten. Die nämlich rissen ab Mitte der ersten Halbzeit das Spiel an sich, hatten bereits zum Ende der ersten Halbzeit den Ausgleich am Fuß. David Giebel per Kopf (34., 35.), Fladung per Freistoß (44.) oder Andre Wagner (45.) fehlte aber der nötige Druck. Und nach dem Pausentee dauerte es weiterhin hin, Hofbieber brachte immer wieder den Fuß davor. Erst Rückkehrer Wagner brach den Bann, als er mit der Picke die Menge in ein Tollhaus verwandelte. "Wir hatten sicherlich etwas Glück, Nüsttal hatte genügend Möglichkeiten. Aber das haben wir uns vielleicht erarbeitet", wusste Rother. Ein Fuchs eben, der nach dem Ausgleich ein gutes Näschen bewies.

Die Statistik:

1. FC Nüsttal: Hosenfeld – Ludwig, Hohmann, Giebel, Weber – Thomas, Wenzel, Fladung – Isert, Wagner, Arend (Kircher, Wiegand, Herbst).
SV Hofbieber: Hahner – Faber, Rother, Müller – H. Fischer, Gradl, Haas, Jahnke, Nüdling – R. Fischer, Vogel (Streitenberger, Kohlhoff, Dege).
Schiedsrichter: Timo Kirsch (SV Heenes).
Zuschauer: 250 (ausverkauft).
Tore: 0:1 Robin Fischer (12.), 1:1 Andre Wagner (74), 1:2 Daniel Rother (79).
Gelb-Rote Karte: Alexander Wiegand (90.+3, Nüsttal).