Hoffnung auf den Klassenerhalt? - "Das wäre wahnsinnig"

James Sauer (rechts, im Duell mit Petersbergs Alexander Kilian) hat mit dem TSV Rothemann eine schlimme Halbserie hinter sich. Archivfoto: Charlie Rolff

Seit 1999 spielt der TSV Rothemann nun schon ununterbrochen in der Gruppenliga. Viermal scheiterte der Verein in den Aufstiegsspielen zur Verbandsliga, seit der Saison 2009/10 geht der Blick eher in Richtung Abstiegskampf. Ein allzu großer Prophet muss man aber nicht sein, um festzustellen, dass die Serie im kommenden Sommer enden wird - nach einer Horror-Halbserie laufen als abgeschlagenes Tabellenschlusslicht schließlich schon längst die Planungen für die Kreisoberliga.

Denn nur vier Punkte hat der TSV nach 19 Spielen auf dem Konto, in den elf ausstehenden Spielen müsste Rothemann Minimum 15 Punkte aufholen. "Das hieße ja, dass wir fast alle Partien gewinnen und die Konkurrenten alles verlieren müssten, um noch in der Liga zu bleiben. Es wäre wahnsinnig, das zu glauben", sagt Defensivspieler James Sauer, seit fünfeinhalb Jahren im Verein und damit einer der dienstältesten Spieler der Mannschaft.

Dass es für seinen Club in dieser Saison so schlecht laufen würde, hätte der 30-Jährige wohl in seinen schlimmsten Alpträumen nicht erwartet. Durch prominente Zugänge wie Renato Tusha (TSV Lehnerz) und Marko Curic (SV Neuhof) wurde Rothemann von einigen Vereinen eher als erweiterter Aufstiegskandidat gehandelt. "Letztlich konnten wir aber viele Spieler, die wir zuletzt verloren haben, nicht gleichwertig ersetzen. Wir haben zum Beispiel keinen Top-Stürmer wie Marc Röhrig, der dir 20 Tore schießt", erklärt Sauer.

Durch die Tatsache, dass die Mannschaft durch einen späten Vorstandswechsel nicht ausreichend verstärkt wurde, sowie das enorme Verletzungspech zu Beginn der Saison sind die Rothemänner in einen Negativstrudel geraten: "Die Trainingsbeteiligung war zu gering, wir konnten keine Sachen einstudieren oder uns mal als Startelf einspielen. Bei ein paar Spielern reicht das Niveau für die Gruppenliga vielleicht auch nicht ganz, während sich andere eventuell zu sehr unter Druck gesetzt haben", geht Sauer auch durchaus selbstkritisch mit sich und seinen Kollegen ins Gericht.

So könne das Credo beim TSV, der nach den Trainern Peter Link und dem aktuellen Verantwortlichen Murat Anli mit einem neuen Coach in die kommenden Saison gehen wird, nur lauten, im Sommer eine neue, junge Mannschaft für die Kreisoberliga aufzubauen. Beim Umbruch wird Sauer, in dieser Saison meisteingesetzter Spieler in Rothemann, vermutlich nicht mithelfen. "Die ersten Optionen sind es, weiter bei einem anderen Gruppenliga-Verein zu spielen oder ein Spielertraineramt zu übernehmen. Im Sommer bin ich sechs Jahre im Club, vielleicht ist es gut, nach dieser Zeit noch einmal etwas Neues zu erleben."