„Ich lag mit Friedel nie im Clinch“

Der Bronnzeller Neuzugang Julian Keller (links) unterhielt sich bei einem Glühwein mit Torgranate-Redakteur Christian Halling.

Nach sieben Jahren beim SV Müs hat sich Angreifer Julian Keller vor wenigen Tagen für einen Tapetenwechsel entschieden: Künftig stürmt der 24-Jährige eine Klasse höher beim Gruppenligisten SG Bronnzell. Auf einen Glühwein verrät der Müser, warum er sich schweren Herzens für einen Abgang bei der Germania entschieden hat und mit welchen Ambitionen er bei der Viktoria angreifen möchte.

Das ablaufende Jahr war für Sie vermutlich kein leichtes, nachdem Sie sich von einem im September 2017 erlittenen Kreuzbandriss erholen mussten ...

Ja, bis April hat es gedauert, bis ich wieder einsatzfähig war. Leider ist es mir nie gelungen, wieder richtig in der ersten Mannschaft Fuß zu fassen und Leistungsträger wie früher zu sein, sodass ich gefühlt eigentlich nur in der Reserve gespielt habe. Durch die Verpflichtung von Stürmer Denis Erovic aus Lauterbach im Sommer hatten sich meine Chancen auf einen Stammplatz dann noch weiter verringert, ich war irgendwann total unzufrieden. Es hat in diesem Jahr einfach nicht mehr so gut gepasst in Müs, deshalb bin ich froh, dass ich nun eine neue Aufgabe in Bronnzell vor Augen habe.

Verlassen Sie den Verein im Groll?

Nein, überhaupt nicht. Ich habe weiterhin ein tolles Verhältnis zu den Leuten im Verein. Ich bleibe ja auch Mitglied bei der Germania und werde auf Vereinsfesten Dienste schieben. Auch dass ich mit Trainer Marc Friedel im Clinch gelegen hätte, wie oft behauptet wird, ist völliger Quatsch. Privat haben wir uns sehr gut verstanden. Es war halt jetzt einfach Zeit für etwas Neues. Dass ich irgendwann wieder nach Müs zurückkehren werde, das steht übrigens auch außer Frage.

Mit welchen Ambitionen gehen Sie nun in das neue Fußballjahr?

Ich werde mich in einem neuen Umfeld beweisen müssen. Wichtig ist, dass ich den letzten Tick Angst ablege, wenn ich in den Zweikampf gehe. Deshalb werde ich auch schon vor der Vorbereitung individuell an meiner Kniemuskulatur arbeiten. Natürlich hoffe ich auf wesentlich mehr Einsatzzeiten, ich will der Mannschaft helfen, dass sie schnell aus den unteren Tabellenregionen herausklettert. Den Klassenerhalt wollen wir unbedingt packen, und das ist auch absolut drin. Nach der Saison steht dann noch einmal eine Operation an, bei der eine Platte entfernt werden muss. Aber das sollte mich nicht so weit zurückwerfen.

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