Interview der Woche

Im Alte-Herren-Training gescoutet

Immer noch in weiß-blau geht Marko Madzar auf Torejagdt. Ab dieser Saison aber für den TSV Weyhers und nicht mehr für Eichenzell. Foto: Charlie Rolff

Nach dem Abstieg in die A-Liga Fulda/Rhön 2017/18 spielte der TSV Weyhers in der vergangenen Saison eine gute Rolle. Mit Neu-Trainer Marko Madzar (26) verpflichtete der Verein für die aktuelle Spielzeit zusätzlich Qualität.

Der TSV Weyhers ist Ihre erste Trainerstation im Seniorenbereich. Wie haben Sie sich als Übungsleiter eingelebt und warum fiel die Wahl auf Weyhers?

Ich wollte schon länger ins Trainergeschäft einsteigen, weil ich glaube, dass ich die passende Mentalität dafür habe. Ich fühlte mich in Eichenzell sehr wohl, aber trotzdem verspürte ich höherklassig immer einen gewissen Druck, weshalb ich nicht mehr so viel Spaß am Fußball hatte. Die Verbindung zu Weyhers kam vergangenen Winter im Alte-Herren Training von Borussia Fulda zustande, wo ich im Winter mitkicke. Dort hat mich André Sauer aus dem TSV-Führungsteam auf den Posten angesprochen. Es passte alles und ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn die ersten zwei Wochen nicht einfach waren. Die Jungs haben es mir aber auch einfach gemacht, in Weyhers Fuß zu fassen.

Ein Drittel der Saison ist gespielt. Wie beurteilen Sie den bisherigen Saisonverlauf ?

Wir haben regelmäßig 18 oder 19 Mann im Training. Für die A-Liga ist das nicht selbstverständlich. Wir haben eine junge Mannschaft und es macht mir aktuell sehr viel Spaß. Mit unseren 19 Punkten haben wir nur zwei Punkte Rückstand auf den Tabellenführer. Ich kann mich also nicht beschweren.

Mit der SG Ehrenberg II treffen Sie am Sonntag (15 Uhr) im Topspiel auf eine spielstarke Mannschaft. Was für eine Begegnung erwarten Sie?

Klar ist, dass wir in jedes Spiel gehen, um zu gewinnen. Die erste Mannschaft von Ehrenberg spielt bereits am Samstag gegen Willingen, weshalb vielleicht ein paar Spieler zur Zweiten stoßen könnten. Es wird kein leichtes Spiel, aber wir haben auch nichts zu verlieren.

Zur neuen Saison kamen neben Marko Novakovic und Ihnen nur Zugänge aus der eigenen Jugend hinzu. Ist das der neue Weg, den Weyhers einschlagen möchte?

Auf jeden Fall. Das ist unsere Politik. Wir wollen keine Spieler von Gruppenligisten holen, zumal wir solche Spieler auch nicht bezahlen könnten. Marcel Breidung und Jan Möller kamen zum Beispiel aus der eigenen Jugend, ziehen hervorragend mit und kommen auch auf ihre Einsatzminuten. Vor allem Marcel ist in der Innenverteidigung gesetzt. Meine einzige Sorge dabei ist, dass er über die Saison hinaus nicht bleibt.

Sie sollen die junge Weyherser Mannschaft taktisch und spielerisch weiterentwickeln. Inwieweit ist Ihnen dieses Unterfangen bisher gelungen und wie sehen Ihre Ziele mit Weyhers aus?

Viele sprechen immer davon, dass Weyhers aufsteigen muss. Das stimmt aber nicht. Im Vordergrund steht die Entwicklung des Teams. Zu Saisonbeginn hatte die Mannschaft 60 Prozent ihres Potenzials ausgeschöpft. Jetzt sind wir bei 90 Prozent und müssen an den restliche 10 arbeiten. Klar ist aber auch, dass wir oben mitspielen können.

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