Jerkovic lässt 1700 Zuschauer verstummen

Der Moment, der den Sportplatz verstummen ließ. Vedran Jerkovic trifft vom Elfmeterpunkt zum entscheidenden 1:0 für den 1. FC Schwalmstadt. Für die SG EES ist damit der Verbandsligatraum beendet. Foto: Memento36

Der große Traum vom Endspiel der Verbandsliga-Relegation ist für die SG EES auf dramatische Weise ausgeträumt. Nach dem 1:1 im Hinspiel siegte der 1. FC Schwalmstadt mit 1:0 in der Rhön.

Der Sportplatz in Schwarzbach war am Donnerstagabend das Ziel der Region Fulda. Rund 1700 Zuschauer pilgerten in die Rhön, nur eine Handvoll davon kamen aus Schwalmstadt. Entsprechend überragend war die Stimmungen zugunsten der SG EES, die druckvoll begann und den Gast überraschte. Die höherklassig erfahrenen Innenverteidiger Mihai Moise und Vedran Jerkovic kamen einige Male in die Bredouille, unter anderem dadurch kam Jonas Jakob zum Abschluss ans Außennetz (6.). Die Rhöner bestimmten bis Minute 20 das Spielfeld, ehe der FCS nach und nach selbst den Ball haben wollte. Toni Anic von halbrechts per Flachschuss forderte SG-Keeper Lukas Stüß (23.), zudem setzte Henry Lenz einen Kopfball freistehend drüber (31.). Insgesamt gestaltete sich die Partie recht zäh, der Spannungsbogen aber war maximal gespannt. (Hier gibt es die Highlights)

Verbandsliga-Relegation: EES unterliegt Schwalmstadt dramatisch

Das blieb ebenfalls nach der Pause so, aus der EES erneut als das bessere Team kam. Noah Neubauers Freistoß brachte FC-Keeper Sacir Nikocevic in arge Bedrängnis (53.) – und der gesamte Sportplatz war spätestens vier Minuten später wieder auf Betriebstemperatur. Wie ein Tor wurde Samuel Neubauers Aktion bejubelt, als dieser Blagojche Konjarski als letzter Mann vom Ball trennte. Schwalmstadt machte fassungslos, dass Referee Alexander Pächthold nicht pfiff. Die Partie war komplett offen, eine Viertelstunde vor Schluss kam es für die Elf von Stefan Huck aber knüppeldick. Erst verletzte sich Marius Hohmann womöglich schwer am Knie, kurz darauf versetzte ein Elfmeterpfiff den Sportplatz in Schockstarre. Maximilian Grösch foulte Anic am Strafraumeck unnötigerweise, der frühere Fuldaer Borusse Jerkovic ließ vom Elfmeterpunkt die 1700 Anwesenden verstummen. In der Folgezeit war EES bemüht, brachte etliche lange Bälle nach vorne, kam aber nie in eine vernünftige Abschlusssituation. Deshalb durfte der 1. FC Schwalmstadt jubeln und steht am Sonntag im Endspiel gegen Hombressen/Udenhausen. (Hier geht es zu den Interviews)

„Traurig muss von uns niemand sein. Wir haben nach Jahren im Abstiegskampf eine unfassbare Saison gespielt. Jeder kann stolz auf sich und die Mannschaft sein und wird das spätestens nach einer Nacht auch. Über 180 Minuten haben wir den Gegner auf Augenhöhe gehalten, hatten immer wieder unsere Szenen. Es tut mir für die Jungs leid, dass ich so dumm im Strafraum in den Zweikampf gehe“, sagte Grösch, der einer von vielen Spielern war mit Beschwerden und dem beim Anblick der Zuschauerzahl die Worte fehlten. Dass die EES-Spieler nach Abpfiff minutenlang gefeiert wurden, während Schwalmstadts Akteure schon längst in der Kabine, ließ auch Gästetrainer Ante Markesic teils sprachlos zurück: „Es ist Wahnsinn, was hier auf die Beine gestellt wurde. Meinen allergrößten Respekt dafür und für die Art und Weise, wie der Gegner Fußball gespielt hat. Wir hatten das Glück auf unserer Seite.“ (Hier geht's zur Bildergalerie)

Die Statistik

SG EES: Stüß; Vilmar, Vey, Hohmann (70. Hahner), S. Neubauer – Langgut (65. D. Golbach), N. Neubauer – Jakob (90.+5 Vogler), M. Grösch (82. Kraus), F. Birkenbach (88. Weber) – Zehner. 1. FC Schwalmstadt: Nikocevic; Szücs, Moise, Jerkovic, Malekinusic – Konjarski, Huber (82. Pepik), Anic – Knoch (90.+1 Arifi), Kovac, Lenz. Schiedsrichter: Alexander Pächthold (TSV 1905 Treis/Lumda). Zuschauer: 1700. Tor: 0:1 Vedran Jerkovic (76., Foulelfmeter).

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