Johannas Wunsch war ihm Befehl

Michael Wiegand (links) musste dieses Mal in der Innenverteidigung heran - und machte die Sache bravurös. Foto: Michael Lorenz

Hessenligist SV Steinbach bleibt in der Erfolgsspur: Mit einem 3:0 (2:0)-Auswärtssieg in Kelsterbach hat die Mannschaft von Trainer Karl-Josef Müller nicht nur den dritten Sieg in Serie gefeiert, sondern auch die Abstiegsränge wieder verlassen. Spiele des SVS machen Spaß – und schreiben immer wieder ihre eigenen Geschichten. So auch am Sonntag, als es sogar ein wenig romantisch wurde.

Wie harmonisch würden Beziehungen wohl verlaufen, würden alle Männer ihren Partnerinnen Wünsche so konsequent erfüllen, wie es Steinbachs Angreifer Florian Münkel am Sonntag getan hat. Punktspiel am Tag des „Dreijährigen“? „Dann schieß drei Tore für mich“, lautete der Wunsch von Münkels Freundin Johanna, mit der er bereits am Vorabend auf die gemeinsame Zeit angestoßen hatte. Gesagt, getan, gewidmet.

Und die Liebste konnte wirklich stolz auf ihren Torjäger sein, denn hatte Münkel schon gegen Alzenau angedeutet, dass er nach langer Verletzungspause wiedererstarkt zurückkommen würde, präsentierte er sich auch in Kelsterbach in klasse Form. Es waren nicht nur die drei Treffer, mit denen er auf sich aufmerksam machte. Münkel machte Meter, forderte die Bälle und war dann in den entscheidenden Szenen zur Stelle. „Dass wir auf Kunstrasen gespielt haben, kam mir entgegen“, sagte der Stürmer nachher, denn ein tiefer Rasenplatz hätte ihn deutlich mehr Kraft gekostet.

Neue Kräfte sammeln können Münkel und der SVS nun gleich zwei Wochen lang, denn bevor zum letzten Spiel des Jahres Ederbergland in Steinbach gastiert, haben die Osthessen am kommenden Wochenende spielfrei. „Gegen Ederbergland wollen wir auch unbedingt noch spielen, denn wir sind einfach gut drauf“, betonte Kapitän Steffen Trabert, der aufgrund einer Gelb-Roten Karte aus dem Alzenau-Spiel in Kelsterbach zum Zuschauen verdammt war.

Auf Ersatz-Innenverteidiger Michael Wiegand sowie den stellvertretenden Kapitän Julian Rohde, der das Team vor der Begegnung noch einmal anheizte, war im Sportpark jedoch stets Verlass. Gerade im zweiten Abschnitt ließen die Steinbacher nichts mehr anbrennen. „Wer soll denn heute überhaupt ein Tor schießen?“, fragten sich einige Anhänger der Gastgeber schon während des Spiels, um dann nach Münkels drittem Tor ernüchtert in Richtung der Torgranate-Mitarbeiter zu blicken: „Wir gehen jetzt!“

16 Punkte aus den letzten sieben Spielen, der Sprung auf Tabellenplatz elf und die Gewissheit, dass sich mit Florian Münkel und Daniel Hanslik zwei Offensivspieler mit dem Toreschießen abwechseln können: Schade SVS, dass die Winterpause naht.