Kapitel Rothemann für Sarvan geschlossen
Erhan Sarvan (rechts, hier noch im Trikot von Ex-Verein Lehnerz II) lässt kein gutes Haar am TSV Rothemann. Archivfoto: Charlie Rolff
"Für mich ist das Kapitel Rothemann abgeschlossen. Ab Winter will ich den Spaß am Fußball wiederfinden", sagt der ehemalige Bachrainer und Lehnerzer. Denn dieser Spaß sei seit seinem Wechsel im Sommer verloren gegangen, die Station beim TSV hatte sich der Bruder des Fliedeners Kemal Sarvan in vielerlei Hinsicht anders vorgestellt. "Das Gesamtpaket hat einfach nicht gestimmt. Als ich in Rothemann unterschrieben habe, wurden einige bekannte Spieler geholt, es wurde gesagt, dass wir oben mitspielen wollen. Schon im ersten Training war keiner von diesen Leuten da."
Das zog sich in der Folgezeit fort, immer wieder fehlten vermeintliche Schlüsselspieler. "Die Leute sind nach Lust und Laune gekommen, wir hatten teilweise keine Auswechselspieler", sagt Sarvan, der sich auch gegen Anlis Vorwurf wehrt, er habe Undiszipliniertheiten an den Tag gelegt - was letztlich zur Suspendierung geführt hat. "Nachdem Murat das Traineramt übernommen hat, ist er direkt mit Rot vom Platz geflogen. Und mir will er was von Undiszipliniertheiten erzählen. Außerdem wurde ich nur per WhatsApp und nicht persönlich informiert, so richtig habe ich die Suspendierung erst über die Presse erfahren", ärgert sich der 23-Jährige, der seinem Ex-Verein dennoch alles Gute und den Klassenerhalt wünscht.
Anli bleibt Coach bis Sommer
Dieser scheint allerdings spätestens nach dem 1:3 bei Oberzell/Züntersbach am vergangenen Sonntag kaum noch realistisch, das weiß auch der Sportliche Leiter des TSV, Lars Hohmann, der sich zur Personalie Sarvan nicht weiter äußern möchte, „weil er sich schon das zweite Mal etwas erlaubt hat, was zu einer Suspendierung führte. Ab Winter steht er für alle anderen Vereine zur Verfügung."
Bis Sommer indes wird Murat Anli trotz der sportlich düsteren Aussichten das Team weiterhin coachen, „er hat uns in der letzten Woche die Zusage gegeben“, freut sich Hohmann, der mit seinen Vorstandskollegen aber auch schon in Sachen Nachfolgeregelung umtriebig ist. „Wir sind in guten Gesprächen und wollen zeitnah einen neuen Trainer präsentieren.“ Mit diesem wolle man sich dann in die Planung für die Kreisoberliga stürzen, „denn“, so ehrlich ist Hohmann, „schon seit dem 1:2 gegen Kerzell ist das Ziel Klassenerhalt kaum noch zu schaffen – allen Wundern des Fußballs zum Trotz.“ / kol, hall