Katzmann: „Wir schauen eher nach unten“

Marcel Katzmann (vorne) ist seinem Gegenspieler voraus - mal wieder. Foto: Friedhelm Eyert

Der ESV Hönebach ist im Sommer wieder in die Kreisoberliga zurückgekehrt und findet sich dort gut zurecht. Wir haben mit Torjäger Marcel Katzmann (22) über Vergleiche zu den Vorjahren, Spielstile und persönliche Ambitionen gesprochen.

Langweilig dürfte das kommende Jahr für den Aufsteiger aus Hönebach wohl kaum werden: der Abstand nach unten beträgt sechs Punkte, genauso groß ist auch der Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsplatz. Angesprochen auf das Saisonziel seiner Mannschaft bleibt Marcel Katzmann, mit 16 Toren bester Stürmer der Liga, eher zurückhaltend: „Man sieht ja, wie eng alles beisammen ist. Ich hoffe dabei aber eher, dass wir den Abstand nach unten vergrößern können“, so der 22-Jährige, der mittlerweile im vierten Jahr für den ESV aktiv ist. Dabei hat der Angreifer auch noch die Erfahrung aus dem Jahr 2015 in Erinnerung, als Hönebach nach einer guten Hinrunde doch noch absteigen musste. „Diese Situation müssen wir uns immer vor Augen halten“, warnt Katzmann und ergänzt: „Mit einem Platz zwischen fünf und acht wäre ich zufrieden“.

Seine eigene Torausbeute sei dafür zweitrangig: „Wichtig ist, dass ich genug Tore schieße, dass wir nicht absteigen“, betont der technisch starke Stürmer, der bereits als A-Jugendlicher konstant viele Tore für Hönebach erzielte. Seine Torbilanz der letzten Jahre liest sich dementsprechend ziemlich gut: 27,14, 22, 27 und aktuell 16 Treffer stehen zu Buche. Dass dadurch auch andere Vereine auf ihn aufmerksam werden, macht ihn nicht sonderlich nervös: „Momentan passt alles bei Hönebach. Mein Bruder Nils ist Torwart und kann hier mit mir in einer Mannschaft spielen, das würde ich nicht überall haben können“. Für einen möglichen Wechsel „müsste so ziemlich alles passen“, momentan würde Katzmann gerne alles erst einmal auf sich zukommen lassen.

Die Mannschaft tut auf jeden Fall alles dafür, dass er regelmäßig treffen kann: aus einer sicheren Defensive heraus soll direkt Richtung gegnerisches Tor gespielt werden, wovon neben Katzmann auch dessen Mitspieler Tim Schwarz profitiert. Je nach Gegner agiert Katzmann dabei als alleinige Spitze, manchmal wird er ganz vorne auch von Schwarz unterstützt. „Uns kommt auf jeden Fall entgegen, dass in der Kreisoberliga alle Mannschaften mitspielen wollen“, betont der Angreifer auf die Frage hin, wo genau die Unterschiede zwischen A- und Kreisoberliga lägen.

„In der vergangenen Saison haben wir uns in der A-Liga teilweise schwer getan, weil die Gegner extrem defensiv gespielt haben“. Deswegen habe die spielstarke Mannschaft auch keine Probleme, sich in der neuen alten Umgebung zurechtzufinden. „Die Mannschaft ist komplett zusammengeblieben und wurde im Sommer sinnvoll ergänzt“, lobt der Groß- und Außenhandelskaufmann die Personalpolitik seines Vereins. Und auch für Trainer Tino Jäger, der aus dem thüringischen Vacha kam, hat er lobende Worte übrig: „Er findet genau das richtige Maß zwischen Lockerheit und Strenge, fordert uns in jedem Training“. Einen Durchmarsch von Hönebach in die Gruppenliga kann sich Katzmann dabei allerdings nicht vorstellen: „Aulatal und Hessen Hersfeld werden den Aufsteiger unter sich ausmachen, das dürfte noch sehr spannend werden“, spekuliert er.

Kommentieren