Kirmesheld Krieg – doch Michel klaut ihm die Show

Unterhaltsame 90 Derbyminuten lieferten die SG Soisdorf/Rasdorf und Blau-Weiß Großentaft in der A-Liga Hünfeld/Hersfeld. © Memento36

Derby, Flutlicht, packende 90 Minuten und ein unfassbares Ende – das Duell zwischen der SG Soisdorf/Rasdorf und Blau-Weiß Großentaft in der A-Liga Hünfeld/Hersfeld war ein Gaumenschmaus.

Schon im Hinspiel ging es heiß her, unter anderem sah Soisdorf/Rasdorfs Keeper Johannes Weller. Feiern durfte Blau-Weiß Großentaft – und die Elf von Spielertrainer Patrick Lesser entschied nach einem irren Schlagabtausch auch das Derby-Rückspiel für sich. Es lief Minute 88: SGSR-Stürmer Philipp Krieg hätte sich am Rasdorfer Kirmeswochenende unsterblich machen können, hatte nach einem Konter freistehend das 4:3 am Fuß. Schon zuvor war Krieg, der beruflich selten mitwirkt und aufgrund der Kirmes Urlaub nahm, Mann des Tages. Erst per Kopf, dann per Lupfer, schließlich per Freistoß egalisierte er jeweils die Führung des Gastes. Doch kurz vor Schluss verbaselte er die Chance und im Gegenzug folgte die bittere Strafe. Flanke, Kopfball Maximilian Michel, Tor. Großentaft stand Kopf, Soisdorf/Rasdorf sah bedröppelt zu Boden.

Kreisliga-Derby: Kirmesheld Krieg – bis Michel ihm die Show klaut

„Muss er machen, dann sind wir tot“, meinte Gästecoach Lesser nach Abpfiff, während sein Pendant Thomas Aumann von der „besten und bittersten Saisonleistung“ sprach und anfügte: „Innerhalb von 20 Sekunden haben sich Sieg und Niederlage abgewechselt. Es hätte zur Kirmes so gut gepasst, aber wir können mit erhobenem Haupt vom Platz gehen. Es war immer zu spüren, dass uns das Derby wichtig war. In der Kabine hat es gebrannt, außerhalb des Platzes auch. Leider kassieren wir die Gegentore immer zum ungünstigsten Zeitpunkt.“

Einmal mehr Traumtorschütze war Julien Mackenrodt, der Großentaft – Hier erneut ohne MMA-Kämpfer Christian Eckerlin angetreten – per 30-Meter-Strich in Front brachte. „Sein sechster oder siebter Sonntagsschuss“, erläuterte Lesser, der ehrlich war: „Ich wusste, dass es ein rassiges Spiel wird. Es ist genau das eingetreten, was ich mir ausgemalt haben. Nach zwei Niederlagen war schon ein wenig Druck drauf, aber auch Verunsicherung vorhanden. Das zeigt sich bei den Gegentoren wie dem 2:2, als ein langer Ball ausreicht. Letztlich zählen die drei Punkte.“ Und die nimmt Großentaft gerne mit, zumal Verfolger Haselbach zeitgleich patzte.

Die Statistik: SG Soisdorf/Rasdorf: Weller; S. Jafari, Schuhmann, Aumann, Schmitt, Orthey, de Kruijff, B. Jafari, Sondergeld, Krieg, Wald (Wiegand). BW Großentaft : Güclü; Krieg, Vlk, Schmelz, Mar. Michel, Max. Michel, Wiegand, Lesser, Adel, Walt, Mackenrodt (Bontal). Schiedsrichter: Ismail Koc (FV Steinau). Zuschauer: 250. Tore: 0:1 Julien Mackenrodt (16.), 1:1 Philipp Krieg (23.), 1:2 Parwes Adel (45.+1), 2:2 Philipp Krieg (47.), 2:3 Alexander Krieg (62.), 3:3 Philipp Krieg (76.), 3:4 Maximilian Michel (88.).