„Klarer Elfmeter“ – HSV hadert nach Pleite mit Schiedsrichter
Erstmals für das Hessenliga-Team des HSV am Ball: Amaar Hussain (Bildmitte) hier im Duell mit SCW-Kapitän Luis Stephan. © Memento36
Fast exakt vor einem Jahr noch hatte der HSV den SCW mit 8:2 aus der Rhönkampfbahn geschossen. Dass sich die Zeiten geändert haben, ist nicht zuletzt mit Blick auf die HSV-Torschützen dieses grandiosen Erfolgs vor 364 Tagen offensichtlich: Der Dreifachtorschütze von einst, Jemal Kassa, spielt jetzt für den Regionalligisten FC Gießen, Doppeltorschütze Karlo Vidovic ist längst zurück in seiner kroatischen Heimat und Torschütze Florian Müller spielt mittlerweile wieder für den FSV Dörnberg. Blieben zwei Tore übrig, die damals Marcel Trägler erzielt hat. Doch Trägler plagt sich mit Oberschenkelproblemen herum und war keine Alternative für den Kader.
Hessenliga: HSV unterliegt dem SCW kurz vor Toreschluss
Dafür vertraute HSV-Coach Johannes Helmke sofort seinem Neuzugang Amaar Hussain, der auf der Zehn für den beruflich verhinderten Mark Zentgraf spielte. Hussain deutete in seinen 56 Minuten Spielzeit seine technischen Fähigkeiten an, doch – wen wundert es – fehlte es ihm noch an Bindung zum Spiel. Doch das Spiel des HSV war über weite Strecken gar nicht schlecht. Blöd nur für die Haunestädter, dass sie sich in der einzig wirklichen Drangphase der Gäste sofort das Gegentor zum 0:1 einfingen (16.) und in einer hitzigen Schlussphase den Knock-Out kassierten (89.). Zweimal traf Pistor, zunächst auf Vorlage von Rechtsverteidiger Malte Höhn, dann, weil er zu unbedrängt im Strafraum zum Abschluss kam.
Bitter für den HSV, auch weil ihm in der Nachspielzeit ein Handelfmeter verwehrt worden ist: Leon Zöll flankte von links, Höhn vergrößerte die Körperfläche und verhinderte die aussichtsreiche Chance. „Klarer Elfmeter“, sagte nicht nur HSV-Coach Helmke, sondern auch Zöll war sich sicher. Er ließ das auch lautstark den Schiedsrichter wissen, der allerdings abwinkte und ohnehin keine gute Figur abgab. Beispielsweise, weil er zwei klare Vorteilssituationen des HSV frühzeitig wegpfiff oder ein Foulspiel an Luca Uth nicht ahndete und nicht zuletzt dauerhaft mit seinem defekten Headset beschäftigt war. Uth musste verletzt ausgewechselt werden.
Hünfeld spielte in Durchgang eins ordentlich und war nach der Pause „on fire“. Schnell erzielte der für Uth gekommene Jonas Simon aus 18 Metern den Ausgleich (50.). Insbesondere der im Offensivspiel gut aufgelegte Linksverteidiger Zöll und Vogler hatten Pech, dass sie Hünfeld nicht in Front brachten. Doch auch Waldgirmes setzte immer wieder Nadelstiche: Javier Recio-Perez scheiterte einmal aus großer Distanz am Aluminium und später am exzellent parierenden Benedikt Kaiser.
Die Statistik: Hünfelder SV: Kaiser; Häuser, Dücker, Gadermann, Zöll – Müller, Uth (46. Simon) – Vogler (84. Sawatzky), Hussain (56. Krieger), Fröhlich – Bevz (65. Mulaj). SC Waldgirmes: Buss; M. Höhn, T. Höhn, Erler, Safiew – Cost, Stephan – Goetz (33. Bangert), Bartheld (65. Recio-Perez), Zouaoui (90.+2 Afrooghi) – Pistor (90.+4 Kücükkaplan). Schiedsrichter: Philipp Metzger (FSV Wolfhagen). Zuschauer: 300. Tore: 0:1 Jacob Pistor (16.), 1:1 Jonas Simon (50.), 1:2 Jacob Pistor (89.).
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