König macht‘s, weil‘s diesmal passt

Steffen König übernimmt im Sommer Mackenzell, für ein Jahr schnürte er beim Hünfelder SV die Schuhe, sonst immer für Kreuzwertheim. Foto: Siggi Larbig

Ein bestimmendes „Grüß Gott“ ertönt, wenn sich Steffen König am Telefon meldet, seine fränkischen Wurzeln sind schon da unverkennbar. Doch so langsam entwickelt sich der 31-Jährige zum Osthessen und vollzieht dahingehend mit seinem Engagement ab Sommer bei der TSG Mackenzell einen weiteren großen Schritt.

Gemeinsam mit Niklas Kraus wird König den Rhöner A-Ligisten als Spielertrainer-Duo betreuen und damit seine erste Position in hauptamtlicher Position antreten. Bis dahin spielt er noch bei seinem Heimatverein TSV Jahn Kreuzwertheim, der um den Klassenerhalt in der Landesliga kämpft. In Hünfeld wohnend nimmt der angehende B-Lizenz-Inhaber daher jedes Wochenende die Reise nach Hause in Kauf, auch zweimal im Monat fährt er zum Mittwochstraining. Viel Aufwand, der in Kürze deutlich geringer wird: Statt rund 100 Minuten Anreisezeit fürs Training, wird er von Haustür bis Sportplatz keine fünf Minuten benötigen.

Der Schritt hin zum Trainer stand schon länger auf Königs Agenda, hat dementsprechend nichts mit der sportlichen Situation seines Heimatvereins zu tun: „Für dieses Jahr hatte ich mir das nicht unbedingt auf die Fahnen geschrieben. Ich hatte auch schon andere Angebote, da hat‘s entweder nicht gepasst oder war schlichtweg nicht realisierbar.“ In Mackenzell muss das nun anders gewesen sein: „Der Verein war mir sofort sehr sympathisch. Für mich ist das auch so etwas wie ,back to the roots‘.“ König verweist auf Attribute wie Gemeinschaft und ehrliche Arbeit ohne großartig Geld in die Hand nehmen zu müssen - wie bei seinem „Jahn“ in der fränkischen Heimat. Zudem sei die A-Liga eine gute Klasse, um sich als Trainer auszuprobieren, Druck im Sinne einer Rückkehr in die Kreisoberliga gebe es ohnehin nicht.

König verspricht offensiven Fußball

Vor einigen Wochen nahm der Sportwissenschaftler sein zukünftiges Team erstmals im Derby gegen Nüsttal (0:0) unter die Lupe, allzu viel er nicht in das Gesehene reininterpretieren: „Erstens, weil mir das noch gar nicht zusteht. Zweitens, weil die Platzverhältnisse noch sehr ausbaufähig sind. Drittens, weil es ein Derby war.“ Dennoch: „Gerade die Standard-Qualität hat mir gefallen, da ist viel möglich.“ Getreten werden diese in aller Regel von Rechtsfuß Daniel Scholz und Linksfuß Frank Hohmann. Hohmann ist sein Vorgänger, den König liebend gern als Spieler halten würde und dabei überhaupt keine Probleme in der Rollenverteilung sehen würde: „Er könnte mir sicherlich noch den einen oder anderen Tipp geben, außerdem würde er als Spieler unheimlich helfen. Wir haben uns aber auch schon mal kurz unterhalten, aber nicht über das Thema. Da soll sich Frank ganz in Ruhe Gedanken drüber machen.“

Was König in Mackenzell fußballerisch bezwecken will, ist klar: „Ich bin vom Typ her Stürmer, will dementsprechend auch offensiven Fußball spielen, aber natürlich aus einer gewissen Grundordnung. Aber Mackenzell spielt jetzt auch schon mit zwei Stürmern, das gefällt mir. Grundsätzlich will ich die Jungs am Ball noch ein bisschen ruhiger machen und gerade die jungen Spielern können sich noch weiterentwickeln.“ Und davon gibt‘s dank eigenständiger Jugendabteilung jede Menge in Mackenzell. Auch so ein Pluspunkt, weswegen König den Cut vollziehen wird und die unterfränkische Heimat noch ein bisschen mehr hinter sich lassen wird.