Auch gegen den Meister der Gruppenliga Kassel wird wieder die Flexibilität von Kohlstädt gefragt sein: Der 18-Jährige, der zu den unumstrittenen Stammkräften von Trainer Frank Ullrich gehört, wurde in dieser Spielzeit bereits als Innenverteidiger und Sechser eingesetzt, zuletzt spielte er sich auf der rechten defensiven Außenbahn fest - und das mit Erfolg: In 22 Spielen gelangen Kohlstädt sechs Treffer. "Ich versuche die Position sehr offensiv zu interpretieren und schalte mich im Angriffsspiel immer wieder nach vorne ein", berichtet Kohlstädt, der auch einige Treffer mit dem Kopf erzielte - und das bei einer eher durchschnittlichen Körpergröße von 1,80 Meter. "Ich habe ein ganz gutes Timing bei den Standards, hatte aber auch einfach das Quäntchen Glück in einigen Situationen", schmunzelt der Außenverteidiger.

Für die Festspielstädter verlief die Saison nach Maß: 19 der 22 Spiele gewann der JFV, dreimal trennte man sich unentschieden. "Wir haben eine super Runde gespielt und können hochzufrieden sein. Auch wenn wir in dieser Spielzeit keine Begegnung verloren haben, so haben unsere Gegner uns dennoch oft alles abverlangt. In diesen Spielen haben wir bewiesen, dass wir auch Rückstande wegstecken und jede Begegnung noch drehen können", betont der Youngster, der froh ist, dass sein Team den kleinen Zwischenhänger gut überstanden hat. "Nach dem 6:4-Sieg gegen Flieden war ein bisschen die Luft heraus. Da hat jeder gedacht, das kriegen wir schon irgendwie hin und die Bereitschaft im Training hat gefehlt. Das 2:2 in Künzell war dann ein Warnschuss zur richtigen Zeit, jetzt sind wieder voll bei der Sache", freut sich Kohlstädt, der noch ein weiteres Jahr bei den A-Junioren spielen kann.

Umso wichtiger ist es daher für ihn, dass der Aufstieg gegen Kaufungen realisiert werden kann. Infos über den Gegner hat man jedoch keine gesammelt. "Wir wollen uns auf unsere eigenen Stärken besinnen, aus einer guten Defensive heraus spielen und schnell umschalten. Es werden zwei 50:50-Spiele, letztlich wird die Tagesform entscheiden", ist sich Kohlstädt sicher, der die beiden Begegnungen gar nicht mehr abwarten kann. "Das sind die schönsten Spiele als Fußballer. Es werden jede Menge Zuschauer vor Ort sein und auch das mediale Interesse ist wesentlich größer als bei einem normalen Gruppenliga-Spiel. Der Aufstieg in die Hessenliga wäre schon etwas ganz besonderes."

Erst seit dieser Woche ist Bad Hersfeld wieder im Mannschaftstraining. "Nach der langen Saison hat unser Trainer uns eine Woche Pause gegeben. Jetzt sind die Akkus wieder vollaufgeladen", sagt Kohlstädt, der davon überzeugt ist, dass die Woche trainingsfrei der Mannschaft gutgetan habe. Ein letztes Testspiel als Härtetest gibt es beim JFV übrigens nicht. "Wir werden den Trainingsrhythmus aus der laufenden Runde nicht veränderen", erklärt der Defensivallrounder.