Krieger: "Das sollte der allerletzte Warnschuss sein"
Und so richtig erklären kann man sich die Leistung beim HSV nicht: "Es ist schwierig zu sagen, woran das liegt. Selbstvertrauen sollten wir nach der guten Vorbereitung eigentlich genug haben", sagt beispielsweise Offensiv-Allrounder Kevin Krieger. Auf dem Platz war davon aber gar nichts zu sehen: Von Beginn an ließen sich die Haunestädter den Schneid abkaufen, dementsprechend ging es mit einem 0:2 in die Pause. Zwar zeigte Hünfeld nach der Pause ein anderes Gesicht und hatte nach dem Anschlusstreffer von Christoph Neidhardt in Person von Robert Simon die Chance zum Ausgleich, zu einem Punktgewinn reichte es am Ende verdientermaßen aber nicht.
"Wir waren von Minute eins an überhaupt nicht bei der Sache. Da haben die einfachsten Tugenden gefehlt", kritisiert Krieger und ergänzt: "Die Einstellung hat nicht gepasst, von der Nummer eins bis zur elf. Wir haben uns nach dem Sieg gegen die Borussen vielleicht zurückgelehnt und uns gefragt: Was kann uns gegen Neuhof schon passieren? Und wenn du nicht 100 Prozent gibst, wird das auch in der Verbandsliga sofort bestraft." Die Konsequenz: Der vor der Saison als Topfavorit auf den Aufstieg in die Saison gehandelte HSV liegt nach 19 Spielen auf Rang zehn, Aufsteiger Neuhof ist durch den Sieg sogar vorbeigezogen.
"Ich habe gedacht, durch die gute Vorbereitung und die Winterpause wären die Köpfe frei. Diese Leistung sollte jetzt der allerletzte Warnschuss sein. Wer es jetzt nicht verstanden hat, dass wir alles reinwerfen müssen, dann weiß ich auch nicht weiter", findet Krieger klare Worte. "Wir wollen in den nächsten Spielen eine passende Antwort geben." Doch die nächsten Gegner sind alles andere als Kanonenfutter. Erst geht es gegen den Tabellenvierten Rothwesten, ehe der HSV zum Zweiten Schwalmstadt reist. "Ich bin der Meinung, dass wir viel besser sind, als wir aktuell da stehen. Das Potenzial, gegen diese beiden Mannschaften zu gewinnen, haben wir. Unser Problem ist, dass wir bislang zu unkonstant waren."
Das lag auch daran, dass Coach Dominik Weber nie der komplette Kader zur Verfügung stand. Eine Trainerdiskussion will der 22-jährige Offensivspieler deshalb keinesfalls ausrufen: "Er macht aus den Umständen, die derzeit herrschen, das Beste, bietet gutes Training an. Der Trainer ist einer der Ärmsten, er kann die Spieler ja nicht gesund heilen."
Vor dem Spiel gegen Neuhof hatte sich die Zahl der Verletzten zwar ordentlich verringert (von den potenziellen Stammspielern fehlte nur Lukas Budenz aufgrund einer Hüftoperation), dafür fehlten Kapitän Niclas Rehm, Niklas Wahl (beide Urlaub), Sebastian Alles (Auslandsaufenthalt) und Simon Schilling (Rotsperre). Mit Steffen Witzel und Sebastian Gensler waren zwei Langzeitverletzte immerhin wieder im Kader, Letztgenannter musste nach seiner Einwechslung aber wieder ausgewechselt werden. "Ich glaube zwar nicht, dass es ein Kreuzbandriss oder etwas anderes Schwerwiegendes ist, die Schmerzen halten sich nämlich in Grenzen. Allerdings merke ich, dass etwas nicht stimmt. Irgendwas wird kaputt sein", sagt Gensler, dem so die nächste Pause droht.
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