Heilmann ist gerade erst 34 Jahre alt geworden. Blickt man auf seine sportliche Vita beim 1. FC, könnte er auch gut zehn Jahre älter sein. Er selbst spielte für den Verein, begann sich früh als Jugendtrainer und hatte bereits in der D-Jugend Spieler unter seinen Fittichen, die nun in der Senioren-Hessenliga spielen. War er jahrelang erfolgreicher Jugendtrainer des Clubs, übernahm er 2016 die Senioren. Das Team, bestehend aus hungrigen, blutjungen Spielern, führte er von der Kreisoberliga bis in die Hessenliga. Den Verein behielt er stets in Gänze im Blick. So trainiert er aktuell neben der ersten Mannschaft sogar das B-Juniorenteam, das ebenfalls Hessenliga spielt.

Nun hat Heilmann jedoch für sich selbst die Entscheidung getroffen, das Amt des Seniorentrainers aufzugeben. „Zunächst fällte ich für mich die Entscheidung, mich ab Sommer auf ein Team zu begrenzen. Später dann überlegte ich, welchen Bereich ich vernachlässigen möchte“, erklärt Heilmann, der sich für den Seniorenbereich entschied, bei den Junioren sehe er sich in den kommenden Jahren besser aufgehoben.

Warum? Schließlich übt Heilmann einen der wohl attraktivsten Trainerjobs im Hanauer Umland aus. „Alle Komponenten, die ich dabei abgewogen habe, kann ich sicherlich nicht aufzählen. Aber die entscheidenden waren sicherlich auch die größere Dankbarkeit, die ich im Jugendbereich von den Spielern erfahre und auch die Aktivitäten, die ich abseits des Feldes erleben kann.“

Dass Heilmann in den vergangenen Jahren in doppelter Mission unterwegs war und dies auch noch bis Sommer sein wird, bereut er auf keinen Fall. Im Gegenteil: „Unsere Philosophie, nämlich mit eigenen Jugendspielern Erfolg zu haben, geht auf. Der Weg der vergangenen Jahre war stark. Dieser darf alle Leute, die daran beteiligt waren, mit Stolz erfüllen.“ „Überragend“ verlief bis zum Sommer und dem damit verbundenen Hessenliga-Aufstieg jedes Heilmann-Jahr.

Doch nun geriet in der Hessenliga der Motor ins Stocken. Aktuell steht Erlensee auf dem letzten Platz. „Dass wir mit der aktuellen Gesamtsituation nicht zufrieden sind, ist klar. Wir sind nicht aufgestiegen, um der Hessenliga nur mal eben ‚Hallo‘ zu sagen.“ Die Vorzeichen waren für den 1. FC schlecht, das Trainingsverbot im Stadtgebiet Hanau verhinderte eine gebührliche Vorbereitung, der Start in die Saison war ein gebrauchter. Später, als die Mannschaft angekommen schien, wurde sie erneut von Corona ausgebremst. Heilmann nimmt das zur Kenntnis, und wartet auf Entscheidungen, wie es weitergeht. Und ist die Saison beendet, gilt sein Fokus wieder nur dem Nachwuchs. Ein A-Jugendteam wird er übernehmen, die nächste Generation heranziehen.