Martinez zeigt Größe: "Ich habe Fehler gemacht"

Francisco Martinez ist selbstkritisch.

Der SV Hofbieber steht in der Gruppenliga mit dem Rücken zur Wand: Vier Punkte hat der Aufsteiger bei zwei ausstehenden Spielen Rückstand auf das rettende Ufer. Nun wartet am Wochenende der bereits feststehende Meister Bad Soden, der im Jahr 2015 alle seine zwölf Ligaspiele gewinnen konnte.

"In unserer jetzigen Situation kann uns nur noch der liebe Gott höchstpersönlich helfen. Natürlich werden wir alles in die Waagschale werfen, aber es wäre schon mehr als ein Wunder", sagt Martinez. Warum, das liegt auf der Hand: Selbst wenn Hofbieber die beiden ausstehenden Spiele Bad Soden und Großenlüder gewinnen sollte, so könnte es dennoch nicht reichen. Denn sobald Hohenroda, aktuell Tabellen-14. und somit die erste gerettete Mannschaft, einen Sieg in den letzten beiden Begegnungen einfährt (zuhause gegen Großenlüder oder am letzten Spieltag in Thalau), so wäre für das Abenteuer Gruppenliga für den letztjährigen Meister der Kreisoberliga Mitte bereits nach einem Jahr wieder beendet.

Für Martinez gäbe es zwei Hauptgründe, sollte der Abstieg tatsächlich eintreten. "Erstens haben wir am Wochenende gegen Thalau (0:0) und Bachrain (2:4) einfach enttäuscht und wichtige Punkte im Abstiegskampf fast schon verschenkt. Wir hatten es in der eigenen Hand, haben es aber leichtfertig verspielt. Gerade das Unentschieden gegen Thalau war für uns wie eine Niederlage. Zweitens waren die fünf Punkte, die wir in der Hinrunde geholt haben, einfach zu wenig. Dass die nötige Qualität da ist, das haben wir in der Rückrunde gezeigt. Schließlich belegen wir in der Rückrundentabelle den achten Platz", berichtet Martinez, der auch selbstkritisch ist und Größe zeigt. "Auch ich habe Fehler gemacht. Im Nachhinein hätte ich einige Dinge sicherlich anders gemacht." Welche das sind, das möchte Martinez aber für sich behalten.

Dass Hofbieber ausgerechnet in der heißen Phase der Saison ein wenig die Puste ausgeht, macht der Ex-Borusse am kleinen Kader fest. "Wir sind beispielsweise am Sonntag mit 14 Spielern nach Bachrain gefahren. Leider kann ich nicht jedem Spieler die Pause geben, die er vielleicht benötigt", so Martinez, der sich über die vergebenen Big Points am Wochenende zwar ärgert, dennoch stolz auf das Geleistete seiner Mannschaft ist. "Ich ziehe meinen Hut vor den Jungs. Wir waren für fast alle nach der Hinrunde bereits abgeschrieben und haben uns noch einmal herangekämpft."

Bei einem möglichen Abstieg in die Kreisoberliga werde es in Hobfieber keinen Kurchwechsel geben, auch in Zukunft baut der SVH auf die einheimischen Spieler. "Alles andere wäre auch grob fahrlässig. Wenn der Verein externe Verpflichtungen hätte tätigen wollen, dann in dieser Saison. Grundsätzlich wäre das aber auch gar nicht nötig. Die Mannschaft hat in dieser Saison gezeigt, welches Potenzial in ihr steckt", sagt Martinez, der sich sicher ist, dass dieses Team dem Verein noch viel Freude bereiten wird - egal in welcher Liga.

Kommentieren