Müssen Eintracht-Trainer immer eine RB-Vergangenheit haben?
Frankfurt – Macht Eintracht Frankfurt mit Trainer Dino Toppmöller weiter? Diese Frage plant Sportvorstand Markus Krösche nach einer Analyse in der kommenden Woche zu beantworten. Der Eintracht-Macher hatte zuletzt ein Bekenntnis vermieden und muss sich für den Fall der Fälle jetzt schon mit möglichen Nachfolgern beschäftigen und Gespräche führen . Eine Jobgarantie für Toppmöller gab es nicht mehr. Hat Krösche dabei möglicherweise Kandidaten im Blick, die keine Vergangenheit im RB-Kosmos haben?
Die vergangenen Eintracht-Trainer arbeiteten zuvor im RB-Kosmos
In den vergangenen Jahren kamen Trainer nach Frankfurt, die auf ihrem Weg auch in Salzburg unterwegs waren. Niko Kovac (März 2016 bis Mai 2018), Adi Hütter (Juli 2018 bis Mai 2021) und Oliver Glasner (Juli 2021 bis Juni 2023) arbeiteten zuvor im RB-Kosmos. Auch Toppmöller hatte ein Jahr unter Julian Nagelsmann in Leipzig gearbeitet. Lässt sich vor allem die Arbeit bei den Sachsen mit der bei einem Traditionsklub wie Frankfurt verbinden?
Die Unterschiede sind gewaltig. Obwohl bei den RB-Teams in Leipzig und Salzburg Erfolgsdruck vorherrscht, haben die Verantwortlichen große Ruhe bei der Arbeit. Der Unterschied: Die Macher dort werden nicht von Außenstehenden in dieser Heftigkeit getrieben. Spieler, Trainer und Manager können sich entwickeln, das Umfeld ist nicht von Emotionen geleitet, es geht wirtschaftlich-professionell, beinahe schon steril zu.
Eintracht-Umfeld ist deutlich hektischer und launischer
In Frankfurt ist das Umfeld deutlich hektischer und launischer. Als Trainer muss man Anpassungsfähigkeit beweisen. Wer aus dem RB-Kosmos kommt, der bringt im Normalfall viele Qualitäten in Sachen Taktik und Ausbildung von Spielern mit. Zudem hat der Klub eine spielerische DNA, die alle mitbekommen. Doch was ist bei Toppmöller der Unterschied zu Kovac, Glasner oder Hütter?
Es ist höchstwahrscheinlich der Erfahrungsaspekt. Kovac war schon Nationaltrainer von Kroatien, Hütter hatte in der Schweiz mit Young Boys Bern einen Traditionsklub zum ersten Titel nach 30 Jahren geführt und Glasner schnupperte in Wolfsburg Bundesliga-Luft. Toppmöller hat zwar nur zwölf Monate als Co-Trainer bei RB gearbeitet. Doch seine Erfahrungen in der höchsten deutschen Liga sammelte er in Leipzig und beim FC Bayern München bis zu seinem Wechsel nach Frankfurt ausschließlich als Mann in der zweiten Reihe hinter Nagelsmann .
Falls Toppmöller geht: Findet Krösche einen Coach ohne RB-Vergangenheit?
Krösche, der selbst bei Leipzig gearbeitet hat, kennt sich in dem Kosmos bestens aus. Zudem hat es der Eintracht in der Vergangenheit nicht geschadet, wenn die Trainer bei RB gelernt haben. Und: Inzwischen haben sehr viele Übungsleiter in Salzburg, Leipzig oder auch New York gearbeitet. Sollte Krösche bei der Analyse mit Toppmöller aber zum Schluss kommen, getrennte Wege zu gehen , wäre es spannend zu sehen, ob ein Coach ohne RB-Vergangenheit den Eintracht-Tanker in die richtige Richtung lenken könnte.
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