Nach 2298 Minuten Gruppenliga-Treffer Nummer eins
„Julian, Wahnsinn“, rief Hasenauer seinem Cousin lautstrak zu, als dieser Hasenauers verunglückten Torabschluss problemlos zur 2:1-Führung verwertet hatte. 2298 Minuten hatte der 20-jährige rechte Mittelfeldspieler bislang vergeblich auf seinen ersten Gruppenliga-Treffer warten müssen, nun war es soweit und dann direkt ein solch wichtiges. „Gerade weil er bei Schlitzerland in der Jugend gespielt hatte, war das ein besonderere Treffer“, zeigte sich Hasenauer hocherfreut, der nach dem Sieg nichts von einem Befreiungsschlag wissen wollte: „Klar war der Sieg wichtig, aber unten ist immer noch alles so eng zusammen.“ Kapitän Hasenauer machte auf der „Zehn“ ein richtig gutes Spiel und hatte fast bei jeder Offensivaktion seine Füße im Spiel, noch besser war der sehr agile Fabian Lehmann, der sich auch ohne Tor eine Bestnote verdiente.
Fielen Großenlüder jede Menge Steine vom Herzen, war Schlitzerland nach dem nicht gruppenligatauglichen Auftritt vollkommen konsterniert. „Wir wollten, aber wir konnten nicht“, sagte Trainer Simon Grosch nach einer gerade nach der Pause vollkommen harmlosen Leistung. Auf dem ganz schlechten Platz reihte sich Fehlpass an Fehlpass: „Wir hatten vielleicht eine Quote von 15 Prozent, damit kannst du keine Gruppenliga spielen, da wäre es gegen jeden Kreisligisten schwer geworden.“ Beim Blick auf die kommende Woche, es geht zum Spitzenreiter Johannesberg, darf einem schon angst und bange um die SGS werden. Grosch hat jedenfalls Veränderungen angekündigt: „Da werden nur die spielen, die unter der Woche auch trainiert haben. Lieber verliere ich mit denen.“ Apropos Training: Um die gewillte, aber völlig verkrampfte Mannschaft ein wenig aus dem Loch zu holen, überlegt Grosch noch, was er heute im Training machen wird. Vielleicht stellt er einfach eine Kiste Bier hin. Vor der quasi unlösbaren Aufgabe in Johannesberg vielleicht die genau richtige unkonventionelle Maßnahme.