Nach mehr als sechs Jahrzehnten: TSV Dalherda erstmals A-Ligist

Der TSV Dalherda ist dann mal oben! Über die Relegation ist der Aufstieg in die A-Liga geglückt, während die SG Ehrenberg in die B-Liga abgestiegen ist. © Tobias Konrad

Der TSV Dalherda, gegründet 1961, wird in der neuen Saison erstmals in der A-Liga agieren. Hingegen steigt die SG Ehrenberg nach zwölf Jahren Zugehörigkeit und zwei Niederlagen in der Relegation wieder in die B-Liga ab.

Nach dem 4:1 im Hinspiel hat sich der TSV Dalherda im Rückspiel die Butter nicht vom Brot nehmen lassen und konnte sich einmal mehr auf Maxim Ficht verlassen. Nach seinem Hattrick am Mittwoch netzte Ficht, der wie Bruder Vadim dem Club seine Zusage für die neue Saison gegeben hat, im Rückspiel erneut doppelt ein – erst per Knaller unter die Latte (45.+3), dann per Außenrist fast von der Grundlinie (62.) – und war bei seiner Auswechslung gefeierter Mann. Zu jenem Zeitpunkt führte der TSV 3:1, der Aufstieg war längst besiegelt. Selbst vom zwischenzeitlichen Ausgleich kurz nach der Pause – Luis del Rio und Keper Markus Herber kommunizierten nicht, so dass del Rio über den herauskommenden Herber ins eigene Tor köpfte (48.) – ließ sich der neue A-Ligist nicht aus der Ruhe bringen.

TSV Dalherda: Erstmals in der Vereinsgeschichte A-Ligist

Die Jubelei startete schon Minuten vor Abpfiff, der 380-Einwohner-Ort versammelte mehr als die Hälfte des Dorfs auf dem Sportgelände in Seiferts. Passenderweise hatte die Mannschaft die Aufstiegsshirts schon mit Abpfiff parat. Die Aufschrift: „Geschichte geschrieben.“ Noch weit nach Spielende waren Rauchwolken von zig Pyros zu sehen, die Party dürfte über Tage hinweg gehen. „Es ist unfassbar und ich muss erstmal alles sacken lassen“, schilderte Stefan Banik aus dem Führungsteam und prophezeite, „dass wir die Sau rauslassen. Geplant ist nichts, aber spontan geht‘s sowieso immer besser.“ Banik, zugleich Dalherda -Spieler, knallte während des Spiels mit einem Gegenspieler zusammen und erlebte die ersten Feierlichkeiten mit einem Brummschädel. „In den nächsten Tagen brummt er dann aus anderen Gründen“, sagte er augenzwinkernd.

Relegation zur A-Liga Fulda/Rhön: Dalherda steigt mit zwei Siegen auf

Das Erreichte mache Banik „total stolz. Anfangs waren wir noch etwas grün hinter den Ohren, aber in der Rückrunde hat jeder Einzelne mitgezogen, stets hart gearbeitet und alles abgerufen. Die A-Liga kann sich auf ein geiles Team freuen, das einen super Zusammenhalt hat, immer in den Kampf zieht und auch gut kicken kann.“ Zur Leistung Maxim Fichts während der Relegation meinte Banik schlicht: „Keine Ahnung was er sich vor den Spielen genehmigt hat. Seine Leistungen waren wahnsinnig.“

Und Ehrenberg? Zwar schmerzt der Gang in die B-Liga zwar, doch schon während des Spiels war die Hoffnung auf das Comeback kaum vorhanden. Der Gruppenligareserve fehlten schlicht Chancen im Minutentakt, aber immerhin konnte der etatmäßige Torhüter Toni Leimbach seinen Abschied mit einem Tor versüßen. „Ein Abstieg ist immer hart, aber dennoch geht es für uns weiter. Wer absteigen kann, kann auch aufsteigen“, blickte Simon Schmitt aus dem Führungsteam voraus.

Die Statistik: SG Ehrenberg II: Meyer (26. L. Henkel); Gürtler, Zentgraf, M. Handwerk, Schorstein, Diawara, Schmitt, J. Zentgraf, Büttner, Ullrich (65. Leimbach), Keidel (50. Mousavi). TSV Dalherda: Herber; Neumann, T. Kolbe, M. Ficht (78. Quell), V. Ficht, R. Kolbe, Hess, Banik (60. Röhrig), Schnabel, del Rio, Klüh (73. Stumpf). Schiedsrichter: Simon Wawra (SG Dietershausen). Zuschauer: 380. Tore: 0:1 Maxim Ficht (45.+3), 1:1 Luis del Rio (48.), 1:2 Maxim Ficht (62.), 1:3 Vadim Ficht (77.), 2:3 Toni Leimbach (85.).

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