Personell war Sedat Gören zu vier Änderungen in der Startelf im Vergleich zum 0:0 gegen den OFC gezwungen. Aaron Frey, Eric Ganime und Moritz Reinhard fehlten gelbgesperrt, zudem zwickte bei Dennis Owusu der Oberschenkel. Dafür starteten Moritz Dittmann, Matheus Beal, Hendrik Hansen und Delano Gouda, dessen Startelfdebüt maximal unglücklich wie dämlich verlief. Der Niederländer nämlich fand kaum Anschluss zum Spiel und ließ seinem Frust in Minute 34 freien Lauf. Nach einer Flanke forderte Gouda Elfmeter, bekam diesen nicht, schubste daraufhin seinen Gegenspieler im Aufstehen um und erwies seinem Team damit einen Bärendienst.

SG Barockstadt: In Unterzahl Regionalligasieg bei der TuS Koblenz

Denn die SG Barockstadt fand bis zu dieser Szene kaum Möglichkeiten und hatte neben der dämlichen Aktion des Niederländers eine weitere parat. Eine Einwurf von der Eckfahne flog an Freund und Feind vorbei, setzte im Strafraum auf und sprang über Torwart Samuel Zapico hinweg. Seinen Dank sprach Marcel Wingender aus – 1:0 (12.). Mit all dem Ballbesitz – Koblenz überlies den Osthessen das Spiel – wusste der Gast wenig anzufangen. Immer wieder unterliefen Barockstadt Stockfehler auf holprigem Geläuf. Torabschlüsse nach 29 Minuten? Null. Doch dann kam Kapitän Patrick Schaaf, der nach einem eigentlich ungefährlichen Freistoß aus dem Halbfeld harmlos, aber dafür platziert ins lange Eck zum Ausgleich köpfte.

Wer dachte, die „Schängel“ würden nach der Halbzeit bestimmend sein, sah sich getäuscht. Koblenz lauerte weiterhin auf Fehler, hatte allerdings kurz nach Wiederbeginn wohl noch keine Kenntnis von Gal Grobelnik. Der slowenische Stürmer kam zur Halbzeit in die Partie und köpfte am ersten Pfosten ein, nachdem Rückkehrer Marius Köhl – bis zur letzten Saison spielte er für Rot-Weiß Koblenz im Stadion Oberwerth – mustergültig flankte (52.). In der Folgezeit hatte die SGB defensiv selten Probleme, offenbarte im 4-4-1-System kaum Lücken und konnte in Unterzahl gar noch selbst offensive Elemente präsentieren. Beispielsweise in Form von Schaaf, der freistehend aus zwölf Metern auf 3:1 hätte stellen müssen (70.). Stattdessen wurde Barockstadt zum Ende der Begegnung immer defensiver, konnte sich aber auf Zapico und dessen Qualitäten bei Flanken verlassen. Selbst Marius Grösch rettete nach langer Verletzungspause das Ergebnis mit über die Zeit.

„Wir wollten mit dem Ball Lösungen finden, doch gegen eine disziplinierte Koblenzer Mannschaft war das nicht einfach. Wir hatten ungünstige Momente in unserem Spiel, der Gegentreffer wirft uns zudem aus der Bahn. Das 2:1 nach der Pause war extrem wichtig, denn ansonsten wäre es konditionell 90 Minuten schwer geworden. So haben wir nur ganz am Ende gezittert“, resümierte Sedat Gören einen „verdienten Auswärtssieg“. Sichtlich geknickter war sein Gegenüber Michael Stahl: „Wir sind extrem enttäuscht nach diesem Spielverlauf. Barockstadt war effizient und hat unsere Fehler ausgenutzt. Dass wir mit der Roten Karte unsere Linie verlieren, darf so nicht passieren.“

Die Statistik:

TuS Koblenz: Zadach; Suleiman (62. Porta), Grgic, Volkmer, Waldminghaus – Sabani, Szymczak (79. Sawaneh) – Wingender, Qenaj – Shaqiri, Esmel. SG Barockstadt: Zapico; Essers, Habermehl, Hansen, Hillmann – Schaaf – Köhl (72. Gaudermann), Beal (46. Schmitt), Pomnitz (72. Rinderknecht), Dittmann (46. Grobelnik, 90.+1 Grösch) – Gouda. Schiedsrichter : Niclas Zemke (FV Püttlingen). Zuschauer : 1325. Tore: 1:0 Marcel Wingender (12.), 1:1 Patrick Schaaf (29.), 1:2 Gal Grobelnik (52.). Rote Karte: Delano Gouda (Barockstadt) wegen einer Tätlichkeit (34.).