Lorenz Ottos Wechsel nach Ulm
Nächster Schritt nach perfektem Abschluss: Der Teufel wird ein Spatz
Lorenz Otto (rechts) bei seiner Präsentation mit dem SSV-Geschäftsführer Markus Thiele. Foto: Verein
Der 24. Mai wird Lorenz Otto wohl auf ewig im Gedächtnis bleiben. Der dritte Torwart des 1. FC Kaiserslautern steht mit den Fans im Gästeblock. Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden. Relegations-Rückspiel zur Zweiten Bundesliga. Der FCK siegt 2:0 und kehrt nach vier Jahren ins Unterhaus zurück. Otto feiert mit seinen Mitspielern auf dem Rasen, bei der Live-Übertragung jubelt der 21-Jährige in die Kamera. "Ein super Erlebnis. Wir wurden am nächsten Tag von Zehntausenden Fans in Kaiserslautern empfangen. Gefühlt sind wir in die erste Liga aufgestiegen. Man hat richtig gemerkt, wie die ganze Stadt aufgeblüht ist und diesen Verein lebt", schwärmt Otto.
Der Gersfelder spricht von einem "perfekten Abschluss" nach fünf Jahren beim viermaligen deutschen Meister. Schon recht früh war klar, dass der Keeper seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag nicht verlängern würde - erst recht, als der Aufstieg dann feststand. Der Sprung vom Stammtorhüter der Oberliga-Mannschaft in die Zweite Liga schien ein zu großer. Deshalb hat sich Otto entschieden, lieber den nächsten Schritt zu gehen: Aus der Fünftklassigkeit in die Regionalliga.
Wechsel zur SG Barockstadt war kein Thema
"Ich denke, mit Ulm habe ich einen sehr guten Treffer gelandet", sagt der 21-Jährige über seinen Wechsel zum SSV. Im Torhüter-Trio bei den Spatzen nimmt Otto den Platz des bisherigen Stammtorhüters Niclas Heimann ein, der den Verein verlassen wird. "Es wird einen offenen Konkurrenzkampf geben, nach der Vorbereitung werden wir weitersehen. Als junger Torhüter muss ich mir den Platz erarbeiten und verdienen", weiß der 1,92 Meter große Schlussmann, der die Rückennummer eins tragen wird und einen Vertrag bis 2024 unterschrieben hat.
Der Tabellenzweite der abgelaufenen Regionalliga-Saison, der in der Saison 1999/2000 noch in der Bundesliga spielte, strebt in der kommenden Spielzeit den Aufstieg in die Dritte Liga an, gilt neben den Kickers aus Offenbach als Top-Favorit. Für Otto ein Grund mehr für einen Wechsel. "Ich wollte zu einem Verein mit Ambitionen und weiter unter professionellen Strukturen spielen", unterstreicht der frühere Erfurter, der sich nach dem Abitur vor zwei Jahren ganz auf den Fußball konzentriert hat.
Ein Wechsel in die Heimat - bei seiner Familie in Gersfeld-Rengersfeld war Otto zuletzt rund zweieinhalb Wochen - war deshalb kein Thema. "Ich habe mich sehr für die SG Barockstadt gefreut, dass sie den Sprung in die Regionalliga geschafft hat. Es wird ein schönes Erlebnis, gegen den alten Verein zu spielen", sagt der gebürtige Fuldaer, der unter anderem beim JFV Viktoria Fulda und TSV Lehnerz ausgebildet wurde.
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