Null Trainingseinheiten, vier Spiele, sechs Tore

Philipp Lange

Nord-Kreisoberligist Dittlofrod/Körnbach hat einen Lauf: Dank dreier Siege in Serie ist am Sonntag der Sprung auf den dritten Tabellenplatz geglückt. Dabei hatte die SG vor der Runde aufgrund ihres kleinen Kaders und der schwierigen Vorsaison zu den Abstiegskandidaten gezählt.

Statistiker würden die jüngste Erfolgsserie dabei ganz klar an einer Person festmachen: Offensivspieler Philipp Lange. Die Bilanz des 25-Jährigen ist beeindruckend: In allen vier Begegnungen, in denen Lange auf dem Platz stand, gelang ihm mindestens ein Treffer. Alle vier Partien wurden gewonnen. Mit Lange holte Dittlofrod zwölf Punkte, ohne ihn bisher nur einen einzigen. „Die Bilanz ist natürlich super und ich versuche, immer wenn ich dabei sein kann, voranzugehen. Aber diesen Hype möchte ich nicht. Ich will nicht wissen, was mal wäre, wenn ich dabei bin und dann einen richtig schlechten Tag erwischte“, will der Arzeller den Fokus lieber auf die gesamte Mannschaft lenken: „Wenn wir gewonnen haben, war das immer eine geschlossen starke Leistung.“

Stolz ist Lange, dass die Erfolge der beiden vergangenen Wochen immer gegen vermeintlich stärkere Teams eingefahren wurden: Nach dem 2:1-Sieg bei Hohe Luft ließ Dittlofrod zuletzt Heimsiege gegen Niederaula/Hattenbach und Ober-/Untergeis folgen. Dem neuen Trainer Stefan Huff ist somit ein Saisonstart geglückt, den viele nicht für möglich gehalten hatten. Sportlich wurde bislang nur eine Partie verloren. Die zweite Niederlage gegen den punktgleichen Spitzenreiter Hessen Hersfeld kassierte Dittlofrod aufgrund einer Absage aus personellen Gründen. „Im letzten Jahr hatten wir einfach unheimlich großes Verletzungspech und wären deshalb beinahe abgestiegen. Dass es jetzt so läuft, hat keiner gedacht. Aber die Siege waren verdient“, betont der 1,86 Meter große Angreifer, der seinem Team eine Platzierung im vorderen Mittelfeld zutraut. „Mit Platz sieben oder acht wären wir in Dittlofrod zufrieden. Hauptsache wir spielen nicht gegen den Abstieg.“

Von Trainer Stefan Huff kann Lange derweil nur Positives berichten – auch wenn er bislang noch keine einzige Trainingseinheit unter ihm absolviert hat: „Ich arbeite bei der Polizei in Würzburg, fahre nur zu den Spielen in die Heimat. Deshalb kann ich auch nicht immer dabei sein. Aber irgendwie komme ich vom Verein nicht ganz los, und deswegen ist es für mich eine Herzensangelegenheit, zu helfen wenn ich kann. Stefan kannte ich vorher gar nicht, seine optimistische Art ist für uns aber ein unheimlich wichtiger Faktor. Er hält richtig gute Ansprachen“, berichtet der 25-Jährige, der bei einem Würzburger Kreisligisten ein Zweitspielrecht besitzt. Dass er auch ohne im Training gewesen zu sein aufgestellt wird, ehrt den Offensivmann: „Es freut mich, dass die Mannschaft sagt, dass ich dabei sein soll. Wir haben eine super Gemeinschaft, in der ich mich extrem wohl fühle.“

Aus beruflichen Gründen wird Lange nun die nächsten beiden Partien gegen Bebra und Weiterode verpassen. Der Angreifer hofft, dass die Serie dennoch hält: „Die Mannschaft ist gut drauf und kann das auch ohne mich.“

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