Özdemir: "Haben uns jetzt gefunden"

Kam von Türk Gücü Friedberg in das Herbert-Dröse-Stadion: Baris Özdemir. Foto: Patrick Scheiber

Der SC 1960 Hanau hat sich am Wochenende mit dem 2:1-Erfolg bei Eintracht Wald-Michelbach die Tabellenführung in der Verbandsliga Süd gesichert. Allerdings hat Lokalrivale 1. FC Hanau 93 bislang zwei Spiele weniger absolviert und nur zwei Punkte weniger aufzuweisen. 1960-Stürmer Baris Özdemir glaubt, dass das Stadtderby zwischen beiden Hanauer Klubs am 21. Oktober ein absolutes Spitzenspiel sein wird.

Bis dahin fließt noch viel Wasser den Main herunter, aber beide Hanauer Klubs werden schon in der Frühphase der Saison ihren Ansprüchen gerecht. Während die 93er als einziges Team der Liga noch ungeschlagen sind, musste Hanau 1960 schon zwei Niederlagen einstecken und kam am 2. Spieltag gegen Schlusslicht Usinger TSG über ein 0:0 nicht hinaus. Aber dank fünf Siegen grüßt der HSC von der Spitze und will sich dort im Laufe der Hinrunde etablieren. "Es hat gedauert, bis sich die Mannschaft gefunden hat. Ich bin der Meinung, dass wir die stärkste Offensive haben, die jemals in der Verbandsliga Süd gespielt hat", befindet Özdemir nach dem Sieg im Odenwald.

Vergessen ist sein unrühmlicher Abgang im Frühling bei Türk Gücü Friedberg, als der ehemalige Hessenliga-Spieler (Rot-Weiss Frankfurt, TGM/SV Jügesheim, Rot-Weiß Hadamar) vor Beginn der Aufstiegsrunde zur Hessenliga im Unfrieden vom Ober-Rosbacher Eisenkrain ausschied. Bei den 1960ern fühlt sich der Angreifer pudelwohl: "Vorstand, Betreuer, Spieler und Fans sind eine große Familie. Wir sitzen nach den Spielen noch lange beisammen, essen und trinken gemeinsam", hebt Özdemir die Kameradschaft hervor.

Kein Meister des Understatements

Vier Tore hat er schon beigesteuert, stellt sich aber nun mehr in den Dienst der Mannschaft. "Wir sind noch nicht bei 100 Prozent, kommen aber nach Rückständen zurück", sagt der Torjäger, dem weiterhin entscheidende Tore gelingen. So erzielte er in Wald-Michelbach den 2:1-Siegtreffer. Der 26-jährige, dessen Bruder Özgür in der 3. Liga beim ehemaligen Deutschen Meister 1. FC Kaiserslautern spielt, kann in 178 Hessenliga-Einsätzen immerhin 27 Tore und 22 Vorlagen vorweisen.

Ein Meister des Understatements ist der Linksaußen indes nicht: "Wir wollen aufsteigen und fiebern dem Stadtderby im Oktober gegen Hanau 93 jetzt schon entgegen. Das wird ein echtes Spitzenspiel", so Özdemir. Das Zurechtfinden in der Favoritenrolle kann Hanau 1960 bereits am Sonntag trainieren. Dann treffen die Männer aus der Brüder-Grimm-Stadt auf die Turnerschaft Ober-Roden und wollen gegen die Rödermarker die Tabellenspitze verteidigen.

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