Paliatka: Wir nehmen jetzt von den Reichen und den Armen

Petr Paliatka (rechts) genießt den Höhenflug des SV Steinbach.

Als Tabellendritter empfängt Verbandsligist SV Steinbach Spitzenreiter SC Borussia Fulda (Samstag, 16 Uhr). Im Interview beurteilt SVS-Spielmacher Petr Paliatka den aktuellen Höhenflug, äußert sich zum verlorenen Robin-Hood-Syndrom und wagt einen Ausblick auf das Topspiel sowie den weiteren Saisonverlauf.

Ihr habt zuletzt vier Siege in Serie gefeiert, in der Rückrunde bisher nur eine Partie verloren und seid am Wochenende auf den dritten Platz geklettert. Es läuft bei euch…

Tja, wer hätte das gedacht? Keiner hätte das gedacht! Aber wir zeigen im Moment eine super Mannschaftsleistung und das macht uns so erfolgreich.

In der Hinserie habt ihr den Gegnern aus dem Tabellenkeller mehrfach als Aufbaugegner gedient, was sich zuletzt geändert hat. Was macht ihr gegen die vermeintlich schwächeren Gegner mittlerweile besser?

Wir haben das Robin-Hood-Syndrom verloren (lacht). Kalle (Trainer Karl-Josef Müller, Anm. der Redaktion) hat immer gesagt, dass wir aufhören müssen, den Armen zu geben – jetzt nehmen wir von den Armen und den Reichen. Es passt im Moment einfach alles. Wir haben nicht so viele Verletzte, keine Roten Karten, können fast immer in Bestbesetzung spielen. Wir funktionieren einfach als Team. Kalle stellt uns richtig ein, wir lassen nicht mehr so viel zu und bestimmen die Spiele jetzt. In den nächsten Wochen wird sich jetzt zeigen, wo wir landen.

Du sprichst es schon an: Ihr startet nun mit einem Heimspiel gegen Borussia Fulda in die Topspiel-Wochen. Wie geht ihr nach der deutlichen 1:5-Niederlage im Hinspiel in die Begegnung und was wird im Mühlengrund los sein?

Die Vorbereitungen auf das Spiel laufen, alle sind natürlich heiß auf das Spiel. Wir sind gut drauf und spielen zu Hause, da denkt natürlich auch das Umfeld, dass wir jetzt gegen Borussia gewinnen müssen. Aber da müssen wir mal die Bälle flach halten und vergleichen, welchen Aufwand beide Vereine betreiben. Für den Verein Steinbach ist es eine super Sache, dass wir uns jetzt mit Mannschaften wie Fulda und Eschwege messen können. Und natürlich wollen wir auch gewinnen und haben eine Chance. Aber dafür müssen wir schon einen super Tag erwischen. So wie gegen Hünfeld.

Wie sieht dann die Zielsetzung für die restliche Saison aus? Ihr trefft noch auf alle Spitzenteams und gastiert am letzten Spieltag beim Tabellenzweiten Hünfeld, der zwar aktuell acht Punkte Vorsprung hat, aber auch schon zwei Spiele mehr bestritten hat. Kann der SVS von der Aufstiegsrunde träumen?

Vom Aufstieg spricht in Steinbach absolut niemand, das war noch nie ein Thema. Ich weiß auch nicht, ob das so gut wäre, denn ich denke da an die Asbacher, die in die Hessenliga aufgestiegen sind und mittlerweile in der Verbandsliga gegen den Abstieg spielen. Es spricht wirklich niemand von uns vom Aufstieg. Wenn es am letzten Spieltag gegen Hünfeld noch um etwas gehen würde, dann wäre das natürlich schön, aber das ist noch weit weg.

Und im nächsten Jahr? Schließlich stehen bereits fünf Neuzugänge fest, die den Kader mindestens in der Breite verstärken werden. Da wachsen sicherlich auch die Erwartungen im Umfeld…

Natürlich sehen es manche so. Dieses Jahr werden wir vielleicht Dritter, Vierter oder Fünfter und dann verstärken wir uns noch. Dann sollen wir aufsteigen. Aber das ist Quatsch. Das beste Beispiel ist unsere Saison, in der wir mit Andreas Herzberg Dritter geworden sind. Denn im Jahr danach sind wir fast abgestiegen. Irgendwann ist einfach Schluss. Ich hoffe natürlich, dass wir mit den Verstärkungen wieder so eine gute Runde spielen können, wie jetzt.

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