Rehm hofft, dass die "goldene Generation" zusammenbleibt

Niclas Rehm (rechts, gegen Patrick Schaaf) trägt das "C" nun schon das dritte Jahr, er beerbte seinerzeit seinen jetzigen Trainer Dominik Weber. Foto: Siggi Larbig

Die Verbandsliga ist in der Winterpause. Grund genug, um diese Woche ein Fazit mit den sechs osthessischen Vertretern zu ziehen. Den Anfang macht Niclas Rehm. Der 26-Jährige Kapitän des Hünfelder SV muss dabei auf eine sehr durchwachsene Hinrunde zurückblicken. Als Titel-Favorit gestartet, belegt der HSV nur Rang neun.

Wie sehr schmerzt der Blick auf die Tabelle?

Wir haben uns was anderes vorgestellt. Unser Anspruch war es, ganz vorne mitzuspielen und davon sind wir weit entfernt. Aber das müssen wir jetzt hinter uns lassen und eine ordentliche Rückrunde spielen.

Mal Hand aufs Herz: Hast du zwischenzeitlich auch mal ganz nach unten geschaut? Schließlich war der HSV kurzzeitig auf den ersten Nichtabstiegsplatz abgerutscht...

Nach ganz unten eigentlich nicht. Man hat schon mal geschaut und auch gesehen, dass es kritisch ist, aber ich war und bin mir zu 100 Prozent sicher, dass wir langfristig nichts mit dem Abstieg zu tun haben werden.

Acht Punkte auf Bad Soden, elf auf Steinbach: Kann der Blick noch einmal Richtung Platz eins oder zwei gehen - oder wie sieht die Zielsetzung für die Restrunde aus?

Ganz klar geht der Blick nach vorne. Es kann ja auch nur besser werden. Langzeitverletzte wie Basti Gensler, Steffen Witzel oder Daniel Orth kehren zurück und auch mit ihnen wollen wir noch einmal angreifen. Gerade die letzten beiden Siege waren Balsam, jetzt dürfen wir uns aber auch keine großartigen Ausrutscher mehr erlauben und dann können wir sicherlich noch unter die ersten vier, fünf kommen - und das sollte auch unser Ziel sein.

Woran muss denn am dringendsten gearbeitet werden, um eine bessere Rolle zu spielen?

Ich denke mal, dass wir immer noch sehr heimstark sind, haben auf der Rhönkampfbahn nur gegen Bad Soden verloren. Unser Problem sind die Auswärtsspiele, da müssen wir disziplinierter auftreten, erst einmal die Null stehen lassen. Und im Spiel nach vorne ganz einfach die Chancen besser nutzen. Wir spielen es bis zu einem bestimmten Punkt gut, dann fehlt aber oft der letzte Pass. Und ganz wichtig wird natürlich sein, dass wir nicht so viele Verletzte wie bisher haben.

Du sprichst die erneut vielen Langzeitverletzten an. Oft wird gesagt, dass der Kunstrasen, auf dem ihr sehr oft trainieren müsst, dabei eine Rolle spielen könnte...

Eine Belastung ist ein Kunstrasen der älteren Generation immer. Es geht ganz klar mehr auf die Knochen, ob es aber daran liegt, dass wir so viele Verletzte haben, kann ich nicht sagen. Toto Trabert und ich trainieren schon am längsten auf dem Kunstrasen und zumindest ich habe deswegen keine Probleme, manche sind aber auch empfindlicher.

Der Trainer besitzt noch einen Vertrag bis 2017. Hoffst du, dass auch der Rest des Teams zusammenbleibt - oder ist der Zeitpunkt für einen Schnitt gekommen?

Natürlich hoffe ich, dass die Mannschaft so zusammenbleibt. Es ist immer noch die "goldene Generation“, die wir da in Hünfeld zusammenhaben. Klar ist aber auch, dass es eine junge Mannschaft ist, die einen Lernprozess durchmacht. Wir sind kein Verein, der zehn neue Spieler holt, wir werden uns sicherlich nur gezielt verstärken.