Heimkehrer

Röhrig: "Bin sicher nicht der Wundermacher“

Der Noch-Fliedener Marc Röhrig (rechts) will seinem Heimatverein wieder zu besseren Zeiten verhelfen. Foto: Charlie Rolff

Dass Marc Röhrig irgendwann zu seinem Heimatverein TSV Rothemann zurückkehren würde, das war eher ein offenes Geheimnis. Dass es den 26-jährigen Offensivmann des Verbandsligisten SV Buchonia Flieden allerdings nun schon 2020 zum Süd-Kreisoberligisten verschlägt, kam schon etwas überraschend.

„Ja, in Flieden hat man vielleicht schon erwartet, dass ich noch eine dritte komplette Saison dranhängen würde. Das war auch eine Alternative in meinem Kopf. Die Jungs von der Buchonia sind nun schon etwas traurig, zumal dort einfach ein überragender Zusammenhalt herrscht und ich dort viele Freunde gefunden habe“, spricht Röhrig selbst von einem nicht gerade leichten Abschied, der da im Sommer ansteht.

Der Draht in die Heimat indes habe schon im vergangenen Jahr geglüht, nun hatte der TSV dem 26-Jährigen nicht nur eine Rückkehr als Spieler, sondern auch noch als Trainer in Personalunion in Aussicht gestellt. Röhrig betont, „dass mich das Traineramt schon immer im Hinblick auf die Zukunft gereizt hat und ich demnächst auch Trainerscheine angehen möchte. Und wenn der Heimatverein anfragt, dann überlegst du halt noch mehr. Dazu starte ich beruflich ab Januar wieder hier in der Region durch. Ich habe diese Entscheidung jetzt trotz meiner erst 26 Jahre so getroffen, und ich bin da mit mir absolut im Reinen.“

Bislang hat Röhrig die Rothemanner nach dem Gruppenliga-Abstieg ein wenig aus der Distanz beobachtet, von daher möchte er sich auch kein Urteil über die Entwicklung der Mannschaft unter dem just geschiedenen Coach Daniel Weiß erlauben. „Ganz objektiv betrachtet ist der aktuelle elfte Platz in der KOL nur sicherlich nicht das, was sich die Verantwortlichen und das Umfeld nach dem Abstieg vorgestellt haben. Mit André Ditzel, Daniel Kretz, Yannick Kretsch oder Maurizio Bohl sind doch schon gestandene Persönlichkeiten mit an Bord“, glaubt Röhrig, der von den TSV-Funktionären Oliver Schäfer, Tobias Günther oder Lars Hohmann, unter dem der Angreifer vor ein paar Jahren in Rothemann noch gespielt hatte, keinen Druck auferlegt bekommt: „Ich bin sicherlich nicht der Wundermacher und werde Fehler machen, aus denen ich dann einfach lernen muss.“

"Platz elf in der KOL entspricht sicher nicht den Vorstellungen des Vereins"

Röhrig habe sich dies und das von seinen bisherigen Trainern wie Gerhard Wiegand, Mirko Gerhard, Zlatko Radic oder Meik Voll abgeschaut. „Es wird in meine Trainerarbeit sicher das ein oder andere aus meiner Zeit als Spieler einfließen. Aber ich möchte natürlich auch meine eigene Handschrift hinterlassen und sehen, dass es mit Rothemann wieder Stück für Stück aufwärts geht.“ Zu Gerüchten, dass Röhrig dafür auch Spezis wie Dennis Fischer (FSV Thalau) oder seinen jetzigen Fliedener Teamkollegen Christian Bohl mitnehmen werde, hält sich Röhrig zurück, „schließlich muss ich mir erst mal ein Bild über die Spieler machen, die jetzt da sind. Klar, ich kenne vor allem Chris seit dem Kindergarten, aber wie und ob das alles was wird, das kann man jetzt noch nicht sagen.“

Der Schwerpunkt liege bis Sommer ohnehin voll und ganz auf Flieden. „Seit dem 2:0 in Ehrenberg läuft es bei mir wieder besser, diese Form will ich auch in die Restrunde nehmen und verletzungsfrei bleiben“, lauten Röhrigs persönliche Zielsetzungen für das nächste halbe Jahr. Er wolle mit der Buchonia das Optimum herausholen, „auch wenn der ein oder andere meint, dass die Verbandsliga uns derzeit eh besser zu Gesicht steht. Aber dann bräuchte ich nicht dreimal die Woche ins Training kommen und samstags nach Kassel fahren.“