Rolle rückwärts: Hohe Luft schließt sich nicht dem JFV Bad Hersfeld an

Beim JFV Bad Hersfeld bleibt alles beim Alten. Archivfoto: Friedhelm Eyert

Ende Juni 2016 verkündete der JFV Bad Hersfeld in einer Pressemitteilung, dass sich der FSV Hohe Luft ab der Saison 2017/18 als einer von vier Stammvereinen dem Jugendförderverein anschließt. Exakt sieben Monate später die Rolle rückwärts - der FSV wird nun doch nicht Teil des JFV und will im Jugendbereich weiter eigenständig bleiben.

Entschieden wurde das auf einer Mitgliederversammlung des FSV Hohe Luft. "Eine Vielzahl unserer Mitglieder hat sich gegen eine Fusion ausgesprochen. Wir gehen lieber den Weg der Eigenständigkeit weiter", betont Kay Frauen, der auf der Versammlung zum neuen Jugendleiter gewählt wurde. Die Rolle rückwärts erklärt der vorherige Stellvertreter von Dominic Pelikan, der sein Amt aus beruflichen Gründen niedergelegt hat, folgendermaßen: "Wir haben einige Sondierungsgespräche geführt. Ich bin der Meinung, mit engagierten Leuten kann man eigenständig bleiben."

Dazu gehe es darum, wirklich jedem Jugendspieler eine Chance zu geben, nicht nur den talentiertesten Spielern der Region: "Wir wollen die Breite abdecken, nicht nur die Spitze. Wir haben viele Kinder mit Migrationshintergrund, deshalb ist die Eigenständigkeit der bessere Weg", erklärt Frauen, der mit seinen Kollegen schon einige Zukuntskonzepte erarbeitet hat. Unter anderem hat der FSV eine Kooperation mit der Talentförderung Mittelhessen begonnen, dazu soll auf dem Sportgelände der Hohen Luft ein Stützpunkt eröffnet werden. In der kommenden Saison möchte der Verein wieder eine B-Jugend stellen, in naher Zukunft auch wieder eine A-Junioren-Mannschaft. In diesen beiden Altersklassen sind die Jugendspieler in dieser Spielzeit dem JFV Bad Hersfeld mit Zweitspielrecht zugehörig.

"Schritt für Schritt zurückgerudert"

Auf Seiten des JFV Bad Hersfeld wurde die Entscheidung schnell akzeptiert: "Wir sehen das skeptisch, drücken aber die Daumen, dass Hohe Luft die gewünschten Ziele erreicht", erklärt JFV-Vorstandsmitglied Holger Dratwa. "Für uns ist das kein Beinbruch, wir sind auch so prima aufgestellt." Aktuell bilden die drei Stammvereine Hessen/Spvgg. Hersfeld, der SVA Bad Hersfeld und der SSV Eichhof den Jugendförderverein, für einen weiteren interessierten Verein ist der JFV grundsätzlich offen. "Wir haben ja auch schon im Vorfeld bei Hofe Luft abgewägt, ob das Ganze händelbar ist. Für uns stand fest, dass wir es hinkriegen würden. Aber Hohe Luft ist seit den ersten Gesprächen Schritt für Schritt zurückgerudert", so Dratwa.

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