Rückpass mit Johannes Helmke: 2006 ging es um den Titel

Damals noch im roten Trikot von Borussia Fulda: Johannes Helmke.

Wenn am Samstag um 17 Uhr der Anpfiff des Osthessenderbys zwischen dem SC Borussia Fulda und dem Hünfelder SV ertönt, wird er mit schwerem Herzen, aber vermutlich auch mit Gänsehaut den Anstoß erleben: Johannes Helmke (28), derzeit verletzter Verteidiger des Hünfelder SV, hat mit beiden Vereinen die Highlights in seiner bisherigen Laufbahn erlebt – und stand beim letzten bedeutenden Spiel der beiden Clubs in der damaligen Landesliga auf dem Platz. Damals noch im Trikot von Borussia Fulda.

Es war der 28. Mai 2006 als der Hünfelder SV und der SC Borussia Fulda letztmals in der Landesliga aufeinander getroffen sind. Wie auch heute gehörten beide Mannschaften damals zu den Topteams in ihrer Liga, sodass es am letzten Spieltag in der Rhönkampfbahn um den Titelgewinn ging.
„Das war schon ein ganz besonderes Spiel“, erinnert sich Helmke: „Wir hatten drei Punkte Vorsprung auf Hünfeld und hätten mit drei Toren verlieren können. Besonders war, dass der Hessische Rundfunk gefilmt hat – und natürlich die Kulisse.“

3000 Zuschauer waren zum entscheidenden Spiel in die Rhönkampfbahn gekommen. Borussia Fulda verlor die Partie, so hat es Helmke in Erinnerung, verdient mit 0:1. „Was dann los war, war sensationell. Die Borussenfans haben den Platz gestürmt und wir natürlich die ganze Nacht durchgefeiert“, so Helmke, der von einer tollen Zeit in der Johannisau spricht: „Die ganze Saison war damals ein Highlight. Wir hatten eine sehr junge Mannschaft und super Zusammenhalt.“

Dass er nun am Samstag nur zuschauen könne, sei „unglaublich schade. Ich werde aber mit in der Kabine sein.“ Seine Teamkollegen könnten sich aber auf eine besondere Atmosphäre im Stadion freuen: „Wenn dort viele Zuschauer sind, hat das natürlich etwas ganz Besonderes, einfach einen Hauch vom höherklassigen Fußball. Da werden alle Spieler natürlich bis in die Haarspitzen motiviert sein.“

Freuen tut sich Helmke natürlich auf die zahlreichen ehemaligen Weggefährten, die nun für Borussia am Ball sind: „Ich habe mit den meisten schon selbst gespielt und mich auch mit Oli Bunzenthal immer sehr gut verstanden. Wir hatten jetzt auch schon SMS-Kontakt und werden uns da nachher bestimmt zusammensetzen.“

Über die Entwicklung in der Johannisau, in der Helmke bis 2007 gespielt hatte, denkt Helmke positiv: „Der Verein steht jetzt wieder auf einer soliden Basis. Aufgrund der Größe der Stadt ist in Fulda natürlich viel möglich. Ich freue mich, wenn Borussia Fulda wieder erfolgreich ist“, betont der Abwehrrecke, der vor dem Derby aber auch noch einmal klar macht, dass sein Herz am Samstag für den Hünfelder SV schlägt: „Wir wollen unbedingt gewinnen!“

Die Statistik vom 28. Mai 2006:
Hünfeld: Ruck; Ruhl, Becker, Fladung, Hannes Ohneiser, Ruppel, Jäger (71. Kowalski), Bunzenthal, Napiorkowski, Weber, Stefan Ohneiser.
Borussia Fulda: Borrmann, Röher, Voll, Möller, Lamp, Pfeiffer (64. Mannel), Münch, Helmke, Kress, Heumüller, Djappa.
Zuschauer: 3000
Tor: 1:0 Roberto Kowalski (82.)
Rote Karte: Sebastian Kress (Borussia Fulda, 75.)

Kommentieren