Ruhender Pol mit stürmischen Ambitionen
Sein Vorbild, das betont Dario Stange überraschend selbstbewusst, ist WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose. „Auch er hat erst spät den Schritt in den Profifußball gepackt. Vielleicht ist mir das ja auch vergönnt.“ Der Traum von einer Karriere als Fußballer lebt in dem gebürtigen Frankfurter, der bei den Stadtclubs Blau-Gelb, JFC und Rot-Weiss sowie zuletzt bei Germania Schwanheim sportlich großgeworden ist.
In der vergangenen Saison kam Stange beim A-Junioren-Hessenligisten auf 15 Tore, „da ich länger verletzt war, war das eine gute Quote. Generell möchte ich pro Spiel im Schnitt ein Tor schießen, wobei das im Seniorenbereich schwieriger ist“, weiß der 19-Jährige.
In Flieden hat Stange große Konkurrenz, schließlich hat er im Königreich keinen Geringeren als Fabian Schaub vor sich. „Ein Spieler mit richtig viel Qualität, er kann schwierigste Bälle klasse verarbeiten. Ein bisschen wie Lewandowski“, hat Stange erkannt, der ob Schaubs Sperre in Vellmar (3:0) immerhin im zweiten Spiel zum ersten Mal in der Startelf stand. „Ich war mit der Mannschaft und mit mir zufrieden, das Zusammenspiel klappt schon gut. Leider hat es mit einem Tor nicht geklappt, obwohl die Chance da war“, rekapituliert der Youngster, der freilich ein völlig anderer Spielertyp als Fabian Schaub ist, sein Debüt im Seniorenbereich.
Dass Stange, der vor wenigen Monaten Flieden noch gar nicht gekannt hat, überhaupt im Königreich gelandet ist, hat er einem Mann zu verdanken: Stefan Neumann. „Er ist mein Spielerberater. Meine Kumpels, die in meinem Alter sind und auf einem ähnlichen Niveau spielen, haben auch einen. Stefan hat einfach ein riesiges Netzwerk im Bereich Dritte Liga bis Hessenliga“, so Stange. Den Ausschlag pro Flieden habe die Tatsache gegeben, „dass hier ein gesundes Umfeld herrscht, in dem junge Spieler regelmäßig ihre Einsatzzeiten bekommen.“
Stange fühlt sich beim SV Flieden wohl, zugesagt hat er dennoch erst einmal nur für eine Saison. „Die Dritte Liga ist ein Traum, und jetzt gilt es. Ich möchte mich empfehlen“, betont der Angreifer. Und wenn es nicht klappt? „Ich bin gerade mitten im Fachabitur. Natürlich muss man einen Plan B in der Tasche haben. Mein Traum ist es Fußballprofi zu werden, ansonsten würde ich gerne als Polizist arbeiten.“
Nun kommt heute (15 Uhr) erst einmal Teutonia Watzenborn-Steinberg an den Weiher, unter anderem mit weiteren kickenden Klienten von Stanges Berater Stefan Neumann. „Es wird schwer, aber wird sind gut drauf. Warum sollte es also nicht wieder mit einem Sieg klappen?“, fragt der 19-Jährige ruhig, aber selbstbewusst. Eigenschaften, die Stange wie auch dessen Vorbild Miro Klose eben auszeichnen. / hall