Schafft Haimbach noch die Wende? Radic sieht es realistisch

Zlatko Radic (rechts) verlässt Haimbach im Sommer nach drei Jahren. Foto: Charlie Rolff

Nur vier Punkte im Jahr 2017: Der Haimbacher SV kommt in der Gruppenliga einfach nicht in Form. Nun droht nach nur einem Jahr die Rückkehr in die Kreisoberliga.

Personell ist die Not groß beim HSV. So musste Spielertrainer Zlatko Radic (47), der aufgrund von einer Entzündung der Patellasehne in diesem Jahr noch gar nicht gespielt hat, seinen 45-jährigen Bruder Zeljko sowie den 42-jährigen Marinko Novakovic reaktivieren. Darüber schnürte der dritte Bruder aus dem Radic-Clan, Ljubisa (39), bereits zum sechsten Mal in dieser Saison die Schuhe für den Haimbacher SV.

"Ein Großteil der Mannschaft vom Wochenende spielt eigentlich in der zweiten Mannschaft. Es ist ganz schwierig im Moment", weiß Radic, der nun die kommenden Wochen auch noch auf Toptorjäger und Mittelfeldspieler Arpad Palfi verzichten muss. Der 29-Jährige musste bereits zur ersten Halbzeit mit muskulären Problemen vom Feld und wird mindestens drei Wochen fehlen. "Damit ist die Saison wohl für ihn gelaufen", bedauert Radic. Gut möglich, dass Palfi gar nicht mehr das grüne Trikot des HSV überstreifen wird. Dem Vernehmen nach steht der Mittelfeldspieler im Sommer vor dem Abschied. Unter anderem Verbandsligist TSV Lehnerz II soll seine Fühler nach Palfi ausgestreckt haben. "Es ist doch klar, dass ein Spieler mit seiner Qualität das Interesse von anderen Vereinen weckt", weiß Radic.

Bewusst ist sich Radic, der den Verein im Sommer nach drei Jahren in Richtung der Spielgemeinschaft Edelzell/Engelhelms verlassen wird, dass es für den Haimbacher SV in Sachen Klassenerhalt ganz eng wird. Zwar hat Haimbach bei drei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer noch eine Begegnung (Freitagabend, 18.30 Uhr gegen Bronnzell) gegenüber der Konkurrenz in der Hinterhand, allerdings setzt das voraus, dass es nur drei Absteiger in der Gruppenliga gebe. "Damit rechne ich fest, weil ich überzeugt bin, dass Lehnerz II, Bad Soden und Petersberg in der Verbandsliga die Liga halten werden", erläutert Radic. Bei vier Absteigern wären es übrigens vier Punkte Rückstand

Entscheidend ist für den Ex-Profi die Partie am Freitag. "Wenn wir gegen Bronnzell zuhause nicht gewinnen, fährt der Zug bald ohne uns ab. Wir spielen in den letzten vier Begegnungen unter anderem gegen Thalau und Johannesberg. Wann sollen wir unsere Punkt sonst holen, wenn nicht am Freitagabend zuhause? Auf dem eigenen Platz waren wir eine ganz Zeit lang mal eine Macht, in diesem Jahr haben wir gerade mal einen Zähler geholt. Das ist einfach zu wenig, so reicht es nicht", weiß Radic, der damit hadert, "dass wir es kaum schaffen, unsere Leistung über 90 Minuten abzurufen. Am Wochenende war in der ersten Halbzeit gegen Ehrenberg alles in Ordnung. Doch dann brichst du ein, gibst das Spiel innerhalb von acht Minuten komplett aus der Hand und stehst letztlich mit leeren Händen und einer 0:5-Niederlage da." Personell bleibe es weiterhin schwierig, zumindest bei Angreifer Benjamin Kropp (Knieprobleme) besteht noch die Hoffnung auf eine Rückkehr für das Wochenende.

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