Schersadeh: "Träume sind erlaubt"

Imal Schersadeh (links) hat in dieser Saison bereits 28 Tore für Welkers erzielt. Foto: Charlie Rolff

Vergangene Woche verkündete B-Liga-Rhön-Primus SV Welkers die Vertragsverlängerung mit Spielertrainer Imal Schersadeh (32) um zwei Jahre sowie die Verpflichtung von Marko Karamatic (32) vom TSV Lehnerz III. Wir haben mit Schersadeh über die aktuelle Saison, seinen jüngsten Neuzugang sowie seine langfristigen Ziele mit dem Verein aus der Eichenzeller Gemeinde gesprochen.

Nicht für ein Jahr, sondern gleich für zwei weitere Spielzeiten wirst du dem SV Welkers treu bleiben. Warum hast du dich dafür entschieden?

Letztes Jahr hatte ich zunächst mal für ein Jahr zugesagt, um die Erfahrung zu machen, ob das Amt etwas für mich ist. Der gesamte Verein steht hinter mir, dafür bin ich sehr dankbar und ich möchte etwas zurückgeben. Ich habe ja auch einige Spieler geholt, da wäre es nicht fair, nach nur einem Jahr schon wieder zu gehen. Die Jungs haben Spaß, lernen viel dazu, da hätte schon viel passieren müssen, um wegzugehen. Außerdem haben der Verein und ich dieselbe Philosophie, wir können etwas aufbauen. Deshalb ist es wichtig, zwei, drei Jahre zusammenzuarbeiten, vielleicht auch noch länger. Durch die Verlängerung haben jetzt beide Seiten Planungssicherheit. Der Verein steht hinter mir, ich hoffe, das ist auch so in schlechten Zeiten.

Von schlechten Zeiten seid ihr momentan noch weit entfernt. Ihr überwintert als Tabellenführer der B-Liga Rhön und seid auf Kurs Wiederaufstieg.

Wenn sich Leute unsere Offensive anschauen, dann denken sie, dass für uns die Meisterschaft ein Selbstläufer ist. Aber ich entgegne dann jedem, dass die Liga kein Zuckerschlecken ist. Man kriegt nichts geschenkt, muss sich alles hart erarbeiten. 90 Prozent reichen nicht, manchmal braucht man schon 110 Prozent, wie gegen Hofbieber II und Künzell III, die uns ebenbürtig waren. Aber natürlich genießen wir unsere Situation gerade. Eine Mannschaft nach einem Abstieg zusammenzuraufen, ist extrem schwer. Aber wir haben das toll hinbekommen.

Die tolle Offensive hast du angesprochen, schon 92 Treffer stehen auf der Habenseite. Mit Marko Karamatic kommt nun ein weiterer hochkarätiger Neuzugang. Wie kam es zu dem Transfer und wie planst du mit ihm?

Marko ist für uns ein Geschenk. Ich habe schon die ganze Zeit einen Zehner gesucht, nachdem Eduard Jaufmann (ehemals Trupp, Anm. d. Red.) früh in der Saison ausgefallen ist. Mit Marko stand ich die ganze Zeit in Kontakt, jetzt freue ich mich sehr, dass es geklappt hat. Er bringt eine Menge Qualität mit, ich nehme ihn natürlich mit Kusshand.

Im Oktober hast du in einem Interview mit unserem Portal gesagt, dass ihr gar nicht aufsteigen wollt. Jetzt überwintert ihr auf Rang eins. Würdest du die Aussage noch einmal so tätigen?

Die Situation hat sich schon verändert. Es war nie ein Muss für uns, direkt aufzusteigen, zunächst einmal wollten wir ein Jahr Gewöhnungszeit für die neue Liga einplanen. Nun wollen wir so lange wie möglich oben bleiben und würden einen ersten Platz natürlich auch gerne mitnehmen. Aber wir dürfen auch nicht blauäugig sein. Ich habe schon einige Aufstiege miterlebt, man bekommt nichts geschenkt.

Langfristig war die Kreisoberliga sogar immer wieder mal Thema in Welkers ...

Man sollte sich ehrgeizige Ziele setzen. Natürlich steckt da viel harte Arbeit dahinter, aber Träume sind erlaubt. Und in Welkers gibt es eben den Traum, mal Kreisoberliga zu spielen. Ob uns das gelingt, steht in den Sternen, aber wir sind auf einem guten Weg. Zunächst einmal müssen wir aber die Kirche im Dorf lassen und Schritt für Schritt gehen, also erst einmal in die A-Liga aufsteigen.

Kommentieren