SGEE von 16 auf 1

Schirmer: "Es sieht wieder nach Fußball aus"

Daniel Schirmers letzter Torjubel datiert noch aus seiner Elterser Zeit. Trotzdem läuft es bei seinem neuen Club Edelzell/Engelhelms mehr als rund. Foto: Charlie Rolff

Wäre Corona nicht dazwischengekommen, hätte es die SG Edelzell/Engelhelms ganz schwer gehabt, die Kreisoberliga Mitte noch zu halten. Ein halbes Jahr später steht die Truppe von Daniel Schirmer (39) nun auf Rang eins, was den neuen Spielertrainer nicht wirklich überrascht.

Vom letzten auf den ersten Platz in wenigen Monaten: Wie haben Sie das geschafft?

Ich kann nicht groß beurteilen, was in der Vorsaison schief lief, da ich ja erst im Sommer kam. Aber von vielen Beteiligten - seien es Zuschauer, Verantwortliche oder Spieler - höre ich, dass es hier wieder nach Fußball aussieht. Schon als Trainer von Elters/Eckweisbach/Schwarzbach in der Gruppenliga habe ich immer ein bisschen bemängelt, dass zu viele Mannschaften mit langen Bällen agieren. Das ist in der Kreisoberliga auch so. Dabei kann man auch mit Fußballspielen erfolgreich sein, und alle unsere Jungs können das und dürfen das jetzt auch zeigen. Dazu kommt, dass nach Negativerlebnissen nicht mehr so schnell der Kopf runter geht. Wir sind schon dreimal nach Rückständen zurückgekommen.

Trotz des schlechten Vorjahres zählten viele Konkurrenten Ihre Mannschaft zu den Favoriten. Hat Sie das überrascht?

Nicht wirklich. Mit Christian Lehmann, Robert Schorstein, Daniel Breunung und mir sind vier Spieler hinzugekommen, die schon höherklassig aktiv waren. Dazu haben wir mit Andre Hartung und Niklas Bohl Akteure, die durchaus eins, zwei Klassen höher spielen könnten, wenn sie nicht so mit dem Verein verbunden wären. Deshalb ist es okay, wenn andere behaupten, dass wir zu den Favoriten zählen. Es muss aber auch alles zusammenpassen. Die neuen Ü30-Spieler haben zum Beispiel schneller die ein oder andere Blessur, gerade nach den Doppelspieltagen werden wir das spüren.

Da trifft es sich sicherlich gut, dass der Trainer Physiotherapeut ist. Mussten Sie Ihre Spieler schon mehrfach auf die Massagebank bitten?

Wir haben zum Glück jemanden, der das für mich übernimmt. Und das ist auch gut so: Wenn ich mich nach dem ganzen Tag an der Arbeit und anschließendem Training auch noch darum kümmern müsste, wäre ich sicherlich schnell ausgelaugt.

Bei den jüngsten Siegen (6:3 und 4:3) bot Ihre Mannschaft Spektakel pur. Haben Sie diese Ergebnisse erfreut?

Jein. Die vielen Gegentore erfreuen wohl keinen Trainer. Auch wenn es viele gibt, die einem 1:0 ein 4:3 vorziehen, bin ich doch der derjenige, der lieber ein 1:0 sieht. Alle diese Gegentore sind aus Unachtsamkeiten entstanden und waren vermeidbar. Da haben wir noch viel zu lernen, aber die Saison ist noch lang und wir werden das hinbekommen.

Auf der anderen Seite des Spielfeldes hat Christian Lehmann schon sieben Tore erzielt. Wie sehen Sie seine Rolle in der Mannschaft? Bei Hosenfeld mimte er ja eher den klassischen Zehner ...

Wenn Christian torgefährlich war, hat er meistens ganz vorne gespielt. Während der langen Fußballpause war er sicherlich nicht der Fleißigste und hat daher noch Defizite. Deshalb müssen wir ihn dort einsetzen, wo er uns am meisten helfen kann. Wenn ich selber mitspiele, versuche ich mich aber eigentlich ebenfalls vorne drin - auch wenn sich das bei null Toren noch nicht in der Statistik widergespiegelt hat (lacht). Zu oft war der Pfosten im Weg.

Am Sonntag (14 Uhr) geht es für Ihre Mannschaft zum Tabellenzweiten Hofbieber, ebenfalls ein Aufstiegskandidat. Was dürfen die Zuschauer erwarten?

Ganz sicher ein interessantes Spiel. Hofbieber hat nach dem 1:2 in Bimbach sicherlich etwas gutzumachen, gerade vor heimischem Publikum. Aus meiner Elterser Zeit kenne ich Hofbieber noch gut als sehr kampfstarke und robuste Mannschaft. Und wenn es eng wird, haben sie einen Routinier wie Daniel Rother, der sich vorne reinstellen kann - wie es auch das Video gegen Nüsttal gezeigt hat. Wenn wir den nötigen Kampf an den Tag legen, können wir erfolgreich sein - zumal das Wetter ja eher bescheiden werden soll.

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