Schirmer über Friedel, das Alter und die Brehls

Vor dem "Nonplusultra-Spiel" gibt sich Daniel Schirmer (am Ball) recht entspannt und hat einen klaren Matchplan. Foto: Charlie Rolff

Die SG Elters/Eckweisbach/Schwarzbach und Germania Müs thronen seit dem vergangenen Wochenende punktgleich an der Tabellenspitze der Kreisoberliga Mitte. Am Ostermontag (15 Uhr) steigt in Elters das große Gipfeltreffen, allerdings sind auch morgen noch beide Teams im Einsatz: Müs empfängt FT Fulda, die Dreierspielgemeinschaft hat die SG Lauter zu Gast. Wir haben mit Daniel Schirmer, seit dieser Saison Spielertrainer bei der SG Elters/Eckweisbach/Schwarzbach, gesprochen.

Welche Schlüsse hast du aus der Derbyniederlage in Hofbieber gezogen?

Letztendlich war es erst unsere zweite Saison-Niederlage. Und vielleicht war der Zeitpunkt auch genau der richtige. Froh bist du nie, wenn du verlierst, das war aber für uns auch kein Beinbruch. Deutlich wurde, dass wir uns auf dem Erreichten nicht ausruhen dürfen. Wir müssen das körperbetonte Spiel annehmen, dürfen aber nicht das Fußballspielen, unsere Stärke, vergessen. Gegen Hofbieber haben wir mit der Zeit immer mehr lange Bälle geschlagen, das ist nicht unser Spiel.

Zwei Attribute, die du für Montag sicherlich einforderst. Was ist noch wichtig, um Müs diesmal zu schlagen?

Spielertrainer Marc Friedel ist von seiner Fitness her herausragend. Er ist sehr laufstark und zieht die Fäden im Mittelfeld. Und wenn ich mir die Torschützen von Müs in den vergangenen Wochen anschaue, kommt da außer Marc und Julian Keller nicht viel. Wenn du Marc ausschalten kannst, hast du Müs schon halb im Sack.

Bei der 1:2-Hinspielniederlage gelang das nicht, da war zudem die Stimmung sehr aufgeheizt. Was muss diesmal anders werden?

Auch ich habe mich im Hinspiel von der Stimmung und den vielen Nicklichkeiten anstecken lassen. Mit der 2:1-Halbzeitführung war es für Müs letztlich leichtes Spiel, uns zu besiegen. Damals hatten wir einen Spieler auf Marc abgestellt, das hat nicht funktioniert. Diesmal werden wir das anders machen. Wir wollen kompakt stehen und trotzdem gut nach vorne spielen.

Im Titelkampf geht‘s nur noch um Müs und dein Team. Wird am Montag schon die Meisterschaft entschieden?

Ich glaube nicht, dass es nur um uns beide geht. Zwar hat FT neun Punkte Rückstand auf uns, aber wenn wir am Samstag verlieren und FT gegen Müs gewinnt, sieht die Welt schon wieder anders aus. Wir haben noch drei Doppelspieltage, da kann vieles ganz schnell gehen, gerade wenn es personell - wie aktuell - nicht passt.

Das heißt?

Bei Julian Langguth und Moritz Reinhardt sieht es nach dem Hofbieber-Spiel nicht gut für dieses Wochenende aus. Jens Reinhardt wird uns wegen seiner Knieprobleme in dieser Saison wohl gar nicht mehr zur Verfügung stehen. Adrian Blum fehlt uns schon seit längerer Zeit wegen eines Kreuzbandrisses. Wenn du nur 16 Mann im Kader hast, wird das Ganze schnell eng. Deswegen Hut ab vor der ganzen Mannschaft, wie sie die Rückschläge verkraftet.

Du bist jetzt 35, also schon in einem gediegenen Fußballeralter. Wie lang willst du noch spielen?

Ich habe ja auch für die nächste Saison als Spielertrainer zugesagt. Solange mich die Knochen und Muskeln noch über den Platz hieven und dabei die Leistung stimmt, will ich spielen, da mir Fußball ja immer noch großen Spaß macht. Aber es ist schon so: Je älter du wirst, desto mehr musst du machen, um noch mithalten zu können. Wenn das Tempo nachlässt, ich nicht mehr an einem Verteidiger vorbeikomme und die Stimmen von außen lauter werden, dann werde ich aufhören. Noch ist‘s aber nicht soweit, weil ich glaube, dass ich der Mannschaft noch immer helfen kann.

Du hast verlängert, das Gros der Mannschaft ebenfalls und zusätzlich werden Maximilian Brehl von Schott Jena und Julius Brehl von der SG Ehrenberg heiß gehandelt. Wie ist der Stand?

Die Philosophie des Vereins ist ja eindeutig: Wir wollen mit Spielern aus Elters, Eckweisbach, Schwarzbach und der näheren Umgebung arbeiten. Und beide Brehls kommen nunmal aus Schwarzbach. Es wäre toll, wenn einer oder beide zu uns wechseln würden. Das hängt allerdings an vielen Parametern wie Job, Studium und ich könnte auch verstehen, wenn sie nicht unbedingt Kreisoberliga spielen wollen. Entscheidungen sind allerdings noch keine gefallen.

Zwei Siege am Wochenende könnten eine große Entscheidungshilfe darstellen...

Definitiv. Das wäre noch mal ein Wink mit dem Zaunpfahl. Aber ich glaube, dass Müs trotzdem den größeren Aufstiegsdruck verspürt.

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