Kreispokalfinale B-Junioren LAT/HÜN

Schlitzohr Weber trifft aus 40 Metern

Im Pokalfinale der B-Junioren im Kreis Lauterbach/Hünfeld standen sich Gruppenligist JSG Nüsttal/Hofbieber/Dammersbach (unten) und Kreisligist JFV Burghaun/Haunetal gegenüber. Foto: Charlie Rolff

Der JFV Burghaun/Haunetal ist neuer Titelträger der B-Junioren im Kreis Lauterbach/Hünfeld. Der gastgebende Kreisligist setzte sich mit 4:1 (0:0) gegen Gruppenligist JSG Nüsttal/Hofbieber/Dammersbach durch.

Als glücklich lässt sich der Sieg beim besten Willen nicht einstufen. Das unterklassige Team hatte über die komplette Spielzeit ihre Nadelstiche, agierte clever und schaltete nach Ballgewinn direkt um. Dass der Gast das Mehr an Ballbesitz hatte, passte ins Schema des JFV. Die Truppe von Trainer Volker Glebe stand sicher in der Abwehr und hatte mit Samuel Hildebrand offensiv ihren Ideengeber. Sein sauberer Pass weckte die Partie kurz nach Wiederbeginn auf, als er Thilo Heimroth in Szene setzte. Der wiederum netzte cool ein (42.) und gab den Startschuss für eine flotte zweite Halbzeit. Im ersten Durchgang nämlich war beiden Mannschaften die lange Pause anzumerken. Viele Ungenauigkeiten, viele Stockfehler bestimmten das Treiben. Einzig Heimroth hatte per Außenrist die Führung am Fuß (10).

Das ganz große Aufbäumen der JSG blieb vorerst aus. Die Schützlinge von Andre Bug waren zwar bemüht, Burghaun/Haunetals Torhüter Jakob Möller musste aber kaum eingreifen, einzig bei Henning Förster Knaller ließ er nach vorne prallen (54.). Anders sein Pendant Lukas Diegelmann: Erst prüfte Torben Tränker ihn aus der Distanz (55.), ehe Johannes Weber ihn aus 40 Metern überlistete (58.). Diegelmann eilte aus seinem Kasten und wehrte den Ball ab, kam anschließend jedoch nicht schnell genug zurück. Weber war's egal, sorgte er doch für die Vorentscheidung.

Doch zurück zu Ideengeber Hildebrand. Der hätte den Deckel draufmachen können, agierte aber zu eigensinnig (61.). Und die Retourkutsche kam sofort. Parierte Möller noch gerade so im Gegenzug vor Lennart Petry, machte es der Linksaußen kurz darauf besser und sorgte wieder für Spannung (67.). Die Freude währte nur wenige Sekunden, da vom Anstoß weg es Hildebrand besser machte und vor dem Tor quer auf Samuel Grobek legte (68.). Der Kampfgeist beim bisherigen Titelträger war gebrochen, zumal Burghaun/Haunetal defensiv die Reihen kompakt hielt und so den Sieg sicher über die Zeit brachte. Und enden tat das Spiel selbstverständlich mit Hildebrand. Der setzte einen Freistoß in letzter Sekunde in die Maschen. Ein redlich verdientes Tor für den Antreiber der Hausherren, nachdem er zuvor irregulär von den Beinen geholt wurde.

Überrascht vom Auftritt seiner Schützlinge war Volker Glebe, Trainer JFV Burghaun/Haunetal, keineswegs. "Vom Potenzial her gehören wir eine Liga höher. Corona hat uns ausgebremst", sagt Glebe, der Hildebrand nicht vollends heraushebt: "Die ganze Mannschaft hat ihren Anteil am Sieg. Es war eine Willensleistung, Samuel hat aber sicher auch entscheidende Punkte." Hingegen ist Nüsttal/Hofbieber/Dammersbach-Coach Andre Bug in erster Linie "enttäuscht, weil wir nie wirklich ins Tempo gekommen sind. Die Niederlage ist verdient, wenn am Ende zu deutlich. Das Tor zum 3:1 ist diskutabel, da aus meiner Sicht ein Handspiel vorausging. Aber darauf kommt es nicht mehr an, denn anschließend hatten wir nichts mehr entgegenzusetzen."

Die Statistik:

JFV Burghaun/Haunetal: Jakob Müller; Timon Eifert, Julius Zettl, Lukas Pfalzgraf, Louis Bobak, Torben Tränker, Kevin Koch, Johannes Weber, Marvin Heenes, Samuel Hildebrand, Thilo Heimroth (Luis Sippel, Samuel Grobek, Jannis Hosbach, Marcel Reinhard, Fabius Mayerhöfer).
JSG Nüsttal/Hofbieber/Dammersbach: Lukas Diegelmann; Johannes Hergert, Mario Brehler, Louis Quanz, Johannes Huder, Moritz Flügel, Finn Böckner, Maurice Kuhnert, Lennart Götze, Marian Schön, Henning Förster (Luca Fritz, Jannik Bug, Elias Petry, Marlon Etzel, Eglis Ymeris, Erik Fröhlich, Jonas Göller).
Schiedsrichter: Niclas Höfer (JFV Hünfelder Land).
Zuschauer: 60.
Tore: 1:0 Thilo Heimroth (42.), 2:0 Johannes Weber (58.), 2:1 Lennart Petry (67.), 3:1 Samuel Grobek (68.), 4:1 Samuel Hildebrand (80.).