Barockstadts Tolga Duran

Sieger in vielerlei Sicht

Barockstadts Nummer 19 - Tolga Duran - nahm die Glückwünsche seiner Mannschaftskollegen zum ersten Tor im SGB-Dress entgegen. Foto: Charlie Rolff

Der 3:0 (2:0)-Heimsieg der SG Barockstadt gegen den SC Waldgirmes hatte viele Geschichten zu erzählen: Im Mittelpunkt standen unter anderem die Akteure Dominik Rummel und Tolga Duran. Letztgenannter traf sogar auf einen besonderen Weggefährten: seinen Bruder.

„Er hat es in der corona¬bedingten Pause nicht verlernt“, dachten sich alle, als Dominik Rummel zur hochverdienten Führung einschob (9.). Der Goalgetter schlich sich clever davon und ließ Maik Buss aus zehn Metern keine Chance. Neun Minuten später war sein Arbeitstag allerdings beendet – der Oberschenkel zwickte. „Es hat keinen Sinn gemacht, weiterzuspielen“, erklärte er nach dem Spiel. Wie schwer die Verletzung ist, konnte er naturgemäß noch nicht einschätzen. „Ich hoffe, es ist nichts Schlimmeres. Am Montag geht’s zur Untersuchung.“

Denn hätte Rummel weiterspielen können, wäre womöglich sein zweites Saisontor in Minute 34 dazugekommen. Nachdem Marcel Trägler gefoult worden war, zeigte Schiedsrichter Marius Ulbrich auf den Punkt. Eigentlich Chefsache, doch der Chef war bereits ausgewechselt. Seine Vertretung: Neuzugang Tolga Duran. „Wir zwei machen die Elfmeter unter uns aus – je nachdem, wer sich besser fühlt“, erläuterte der Mittelfeldmann. Also schnappte sich Duran das Leder und erzielte souverän das erste Hessenliga-Tor für seinen neuen Arbeitgeber.

Es war aber mehr als das: Es war auch ein Tor gegen seinen Ex-Verein und gegen seinen Bruder, der auf der Gegenseite in Minute 46 eingewechselt wurde. „Wir haben im Vorfeld schon gegenseitig gestichelt. Er hat einen guten Job und mir ab und zu das Leben zur Hölle gemacht“, gestand Duran nach der Partie. Für die Begegnung ist die gesamte Familie Duran in die Barockstadt angereist und ließ sich das Brüder-Duell nicht entgehen. „Dass ich natürlich das Spiel gewonnen und noch ein Tor erzielt habe ist natürlich ein Traum“, ergänzt er.

Dass Duran endgültig in Fulda angekommen ist, zeigt sein Standing auf und neben dem Platz. Der zentrale Mittelfeldspieler spulte gegen Waldgirmes viele Kilometer ab und gab dem Spiel zudem eine gewisse Ruhe und Ordnung. Im Gegenzug konnten sich die Kreativköpfe Marcel Träger und Leon Pomnitz eine Position weiter vorne austoben. Dass ein Neuzugang bereits so früh in der Saison Verantwortung übernimmt und auch das Vertrauen von seinen Mannschaftkollegen bekommt, ist nicht selbstverständlich. „Es passt einfach alles. Ich habe mich sehr schnell eingelebt und fühle mich pudelwohl in Fulda.“

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