Soden gehen vor Topspiel Defensivspieler aus

Tuna Moaremoglu (links) droht am Steinbacher Mühlengrund auszufallen. Foto: Karl-Heinz Weinel

Zwei Spitzenspiele sind Geschichte, das dritte kann kommen: Nach dem 1:1 in Rothwesten und dem 2:0 bei Hessen Kassel fährt die SG Bad Soden am Mittwoch (Anpfiff 19 Uhr) mit mutmaßlich breiter Brust als Tabellenzweiter zum fünf Zähler entfernten Spitzenreiter des SV Steinbach, von dem sie sich im Hinspiel 2:2 trennte.

„Wir sind in Zugzwang und fahren nach Steinbach, um zu gewinnen“, sagt Tuna Moaremglu im Gespräch mit den Kinzigtal Nachrichten. Ob Bad Sodens Mittelfeldspieler am Mittwoch spielen kann, ist allerdings fraglich, in Kassel musste er nach einer halben Stunde ausgewechselt werden. Neben den Innen- beziehungsweise Außenverteidigern Yannick Döhring (Knie-OP), Anton Römmich (Meniskusprobleme) und Tarik Özyer (Zerrung) droht mit der Sodener Kämpfernatur Moaremoglu ein vierter Defensivmann auszufallen: „Ich habe gegen Melsungen einen Pferdekuss auf die Vorderseite des Oberschenkels bekommen, habe dann trotzdem In Rothwesten gespielt, und nun macht der Oberschenkel auf der Hinterseite zu. Ich bin in Behandlung, hoffentlich klappt das bis Mittwoch.“

Bemerkenswert war der jüngste Leistungsaufschwung der SG Bad Soden. Nach einigen schwachen Vorstellungen mit empfindlichen Punktverlusten und harscher Kritik von Trainer Sead Mehic trat die Mannschaft in den jüngsten beiden Spielen wieder in Galaform auf, die auch Mehic Lob und Respekt abnötigte.
„Die Kritik ist angekommen, und die Mannschaft ist gut damit umgegangen. Uns ist natürlich auch allen klar gewesen, dass wir uns mit zwei, drei schlechten Spielen nicht all das kaputt machen wollen, was wir uns vorher aufgebaut haben. Es war an der Zeit, den Hintern hochzukriegen, und das haben wir rechtzeitig geschafft“, sagt Moaremoglu.

Einer, der sich erstmals am Karsamstag beim 3:1 über Melsungen so richtig in den Vordergrund gespielt hat, ist Kevin Paulowitsch. Trainer Mehic hatte nach schwachen Leistungen gestandene Kräfte auf die Bank gesetzt, das Team gehörig umgebaut und junge Kräfte gebracht. Neben Andrzej Zuchowski im linken Mittelfeld nutzte vor allem Kevin Paulowitsch auf der rechten Seite seine Chance, erst als rechter Außenverteidiger, in Kassel nun wieder im angestammten rechten Mittelfeld. „Das ist meine Lieblingsposition, da spiele ich eigentlich schon immer, aber letztlich betrachte ich den Posten als Außenverteidiger wie den eines Mittelfeldspielers, da ich mich mit Taner Harmancioglu im Spiel ja permanent abwechseln kann. Mal geht er nach vorne, mal ich, das funktioniert gut.“

Die jüngste Leistungsexplosion erklärt der 22 Jahre alte Merneser so: „Auch wenn ich nicht gespielt habe, habe ich ordentlich weitertrainiert, keine Ansprüche gestellt und versucht, mich zu verbessern. Ich habe in jedem Training dazugelernt und geduldig auf meine Chance gewartet.“ Was es zu verbessern galt, kann Paulowitisch genau benennen: „Mein Problem war schon immer: Misslingt mir was, geht sofort der Kopf runter. Das haben wir abgestellt.“ Augenscheinlich waren die exzellenten Pässe, mit denen Paulowitsch auch als Torvorbereiter glänzte. „Daran habe ich in der Winterpause mit meinem jüngeren Bruder gearbeitet, denn es ist auch ein großer Ansporn für mich, mit ihm vielleicht mal in der Ersten zu spielen.“ Tim Paulowitsch ist für den JFV Bad Soden-Salmünster in der A-Junioren-Verbandsliga aktiv. / oi