Soden hat hinter Titel Haken gemacht

Im obligatorischen Kreis werden die Töne von Sead Mehic rauer. Foto: Ralf Hofacker

Ostern steht vor der Tür und wird dafür sorgen, dass die Tabelle zumindest etwas begradigt wird. Schief wird sie allerdings noch eine ganze Weile sein, schließlich schiebt alleine Willingen noch fünf Nachholspiele vor sich her. Doppelt im Einsatz sind am Wochenende Bad Soden und Hünfeld, der Rest der Osthessen muss einmal - nämlich am Samstag - ran.

SV Steinbach - SV 07 Eschwege (Samstag, 17 Uhr).

Für Steinbach wird es wohl wieder auf den B-Platz gehen, weil es am Mühlengrund einfach noch zu nass ist. Dort gastiert nach Sand das nächste Team, das vor der Saison zum Favoritenkreis gehörte, sich davon allerdings früh verabschiedete. "Eschwege ist schlecht in die Saison gekommen, da ist aber eine Riesen-Qualität vorhanden", ist sich SVS-Trainer "Kalle" Müller sicher und zählt mit Wagner, Minne, Huhn, Hoffmann und Kaufmann gleich eine Handvoll Spieler auf, die höherklassig gespielt hat. Gerade körperlich sei Eschwege unheimlich robust. Sowas schlägt sich meist im hinteren Mannschaftsteil nieder: Nur ein Gegentor mehr als Steinbach und damit die zweitbeste Defensive der Liga stellt Eschwege. In den vergangenen sechs Spielen, die allesamt gewonnen wurden, schaffte es nur Asbachs Bekim Mustafi per Freistoß zum Torerfolg zu kommen. Bezeichnenderweise blieb Steinbach nur im Hinspiel (0:0) in der laufenden Saison ohne eigens Tor. Da trifft es sich gut, dass der Kader dieser Tage im Training fast vollständig ist. Ausfallen wird nur Alex Terentew, bei Sebastian Bott steht noch ein Fragezeichen hinter einem Einsatz.

SG Bad Soden - Melsunger FV (Samstag, 15.30 Uhr) und TSV Rothwesten - SG Bad Soden (Montag, 15 Uhr).

Sead Mehic, der nach der 0:1-Pleite in Eschwege ganz offen von der "schlechtesten Leistung seit seinem Amtsantritt" sprach, legt den Finger in die Wunde: "Da ist sehr viel im Kopf passiert, es sieht so aus, als kämen viele Spieler mit der Favoritenrolle nicht klar. Es wird längst nicht mehr so frei aufgespielt wie noch vor der Winterpause.“ Andererseits muss Mehic auch in Erwägung ziehen, dass Überheblichkeit das vordringlichste Problem sein könne. "Wenn man sich die Spiele so anguckt, dann sieht das in manchen Situationen schon auch überheblich aus.“ In den Videoanalysen sei dann „manch einer richtig erschrocken, wenn er sieht, was er für einfache und überflüssige Fehler macht“. Vor dem Doppelspieltag gilt es freilich wieder ein anderes Gesicht zu zeigen, sonst sei die gute Ausgangsposition ganz schnell weg, an die Meisterschaft denke ohnehin keiner mehr.

TSV Lehnerz II - TSV Korbach (Samstag, 15.30 Uhr).

Luca Gaul (nach Sperre) und Paul Hohmann (nach Grippe) kehren bei Lehnerz zurück, dazu ist das Hessenliga-Team am Samstag spielfrei: "Wir haben wieder mehr Möglichkeiten und wollen das Spiel gegen Korbach auch unbedingt gewinnen“, gibt Niklas Herget die Marschroute nach zuletzt drei Spielen ohne Punkt vor. Aufpassen müsse man aber freilich auf Christoph Osterhold, der zu den besten Offensivspielern der Liga gehöre. Lehnerz erfuhr das im Hinspiel am eigenen Leib, als Osterhold, genau wie Jan-Henrik Vogel, zwei Tore zum 4:3-Sieg Korbachs beitrug. Korbach droht nach dem Aufstieg schon wieder der umgekehrte Weg.Zuletzt setzte es sieben Niederlagen in Serie für die Waldecker.

SV Weidenhausen - SV Neuhof (Samstag, 16.30 Uhr).

4:1 gewann Weidenhausen vor Wochenfrist in Asbach und weiß bis heute sicherlich nicht so wirklich, warum eigentlich. Denn hinten offenbarten die Adler einige Schwachstellen, ließen sich, gerade wenn es schnell ging, allzu leicht überspielen. Vorne hingegen waren sie hingegen abgezockt wie eh und je:Gerade Tim Gonnermann, sonst eher im defensiven Mittelfeld aufgeboten, spielte auf der „Zehn“ richtig stark und wusste seinen Bruder Sören eine Station weiter vorne immer wieder geschickt einzusetzen. Diese Offensive sollte für Neuhof Warnung genug sein, gerade nach dem weniger überzeugenden 1:0-Sieg über Schlusslicht Schauenburg. Da hatte Coach Radek Görner nachher gesagt, dass man rund um den Kaliberg nach oben schauen wolle. Wie weit nach oben, hat er nicht verraten. Zur Einordnung:Platz zwei ist „nur“ acht Punkte weg, zum ersten Abstiegsplatz beträgt der Vorsprung schon mehr als respektable 16 Zähler. Und nach acht Spielen ohne Niederlage könnten sich Görner und Co. tatsächlich für höheres berufen fühlen, mal mindestens für einen Platz im ersten Tabellendrittel.

KSV Baunatal U 23 - SVA Bad Hersfeld (Samstag, 13 Uhr).

Dass zur Winterpause abgeschlagene Schlusslicht aus Baunatal, hatte - so schien es zumindest - zur großen Aufholjagd geblasen: Siege gegen Korbach (2:0) und Melsungen (4:0) sorgten für einen Start nach Maß, der jedoch durch die 1:7-Derbyklatsche bei Hessen Kassels Reserveteam ein jähes Ende fand. SVA-Trainer Frank Ullrich machte aber schon nach der 1:4-Niederlage gegen Weidenhausen klar: "In Baunatal müssen wir gewinnen." Vorteile sah er dabei ob der Tatsache, dass das Hessenliga-Team ebenfalls im Einsatz ist. Dem ist nun nicht mehr so, da Borussia Fulda schon heute im Parkstadion gastiert. Hilfe von "oben" wird es dennoch wohl kaum geben, schließlich stecken die Baunataler mitten im Existenzkampf der Hessenliga fest und haben da am Montag in Lehnerz bereits das nächste schwere Spiel vor der Brust.

SG Schauenburg - Hünfelder SV (Samstag, 15.30 Uhr) und Melsunger FV - Hünfelder SV (Montag, 15 Uhr).

Ob des tragischen Todes eines dem Team sehr nahen Vereinsmitglieds, rücken die ersten Auftritte danach in den Hintergrund. Allerdings könnte sich bei den beiden Auswärtsspielen in Schauenburg und Melsungen – beide Teams rangieren hinter dem HSV – der Sport als die richtige Abwechslung erweisen. Schlecht für Hünfeld: Kapitän Niclas Rehm wird aufgrund eines Eingriffs wohl für die restliche Saison ausfallen und verschärft damit die angespannte Personalsituation.

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