Strangl: "Das war noch nicht das Optimum"

Marius Strangl (links) hat sich in Lehnerz klasse eingelebt. Archivfoto: Charlie Rolff

Marius Strangl war vor der Saison der Neuzugang beim TSV Lehnerz, mit dessen Name die osthessischen Fußballfans wohl am wenigsten anfangen konnten - und das trotz der Zweitliga- und Drittliga-Erfahrung des ehemaligen Fürthers und Erfurters. Nach einem dreiviertel Jahr an der Richard-Müller-Straße zieht der 27-Jährige ein positives Zwischenfazit, sieht aber auch noch ordentlich Verbesserungspotenzial.

"Ich habe auf jeden Fall noch Luft nach oben. Das war noch nicht das Optimum, von mir kann noch ein bisschen mehr kommen", sagt Strangl selbstkritisch. Mit drei Toren und zwei Vorlagen ist der Allrounder bislang in Erscheinung getreten, in der Startelf stand er eigentlich immer. Auch aufgrund seiner Vielseitigkeit, die laut Selbstaussagen "Fluch und Segen" zugleich sei. "Nur Torwart werde ich wohl nicht mehr spielen", sagt der 27-Jährige lachend. Zuletzt schien er seine Position auf der offensiven Außenbahn gefunden zu haben, gerade seine enorme Antrittsschnelligkeit kommt dort gut zur Geltung.

"Das war im Sommer nicht mein erster Vereinswechsel, es ist normal, dass man ein halbes Jahr Zeit zur Einfindung braucht. Ich bin teilweise noch nicht so in Erscheinung getreten, wenn man die Spiele aber trotzdem gewinnt, hat man nichts zu meckern", sagt Strangl, der dem TSV vor der Saison eine solche Serie nicht zugetraut hätte. "Aber schon nach den ersten Einheiten hat man gemerkt, dass Potenzial da ist. Wir als Mannschaft funktionieren einfach gut, deshalb haben wir auch schon viele Rückstände wegstecken können."

Auch in der kommenden Saison für den TSV am Ball

So kann sich Lehnerz berechtigte Hoffnungen machen, zumindest als Zweiter an den Aufstiegsspielen zur Regionalliga teilzunehmen. "Wir haben aber harte Mitkonkurrenten und ein straffes Programm vor der Brust. Die nächsten vier, fünf Spiele werden entscheidend sein", prophezeit der gebürtige Erlanger. Selbst bei einem möglichen Aufstieg in die vierthöchste Spielklasse sähe Strangl das Team gut aufgestellt. "Eine Liga höher zu spielen ist noch einmal komplett etwas anderes, gerade die Regionalliga Südwest ist eine sehr starke Liga. Aber Stadtallendorf hat vorgemacht, wie es gehen kann."

Viele personelle Veränderungen wären im nächsten Jahr demnach nicht vonnöten: "Wir können mit unserer Mannschaft schon jetzt sehr zufrieden sein." Strangl selbst spricht aus Erfahrung, hat neben seiner Zweitliga-Zeit in Fürth sowie den Drittliga-Spielzeiten in Erfurt vor seinem Wechsel nach Lehnerz für Bayreuth in der Regionalliga Bayern gespielt. Aber auch von der Hessenliga hat der 27-Jährige eine hohe Meinung: "Das Niveau ist richtig stark, es spielen viele technisch gute Spieler in der Liga. Die größten Unterschiede zur vierten Liga liegen wohl im taktischen Bereich."

In welcher Klasse der TSV Lehnerz in der kommenden Saison auch spielen wird - Strangl hat seinen Vertrag unabhängig davon bereits verlängert. "Ich habe mich gut eingelegt, sowohl privat als auch im Verein", sagt der Familienvater, der an der Fuldaer Hochschule zurzeit seinen Master im Bereich Gesundheitsökonomie macht und im thüringischen Mittelsdorf, rund 40 Kilometer entfernt von Fulda, wohnt - demnächst steht aber der Umzug nach Osthessen an. "Mit dem nötigen Erfolg macht es sowieso Spaß." Möglicherweise könnte der bisherige Erfolg in wenigen Wochen mit einem Aufstieg ja noch einmal getoppt werden.

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