Für SVS-Trainer Karl-Josef Müller war vor allem der Anschlusstreffer nach 57 Minuten der Knackpunkt: Steffen Trabert war nach einem Kopfballduell mit Ederberglands sowohl fußballerisch, aber auch verbal auffälligstem Spieler, Felix Nolte, im Strafraum liegengeblieben, Nolte spielte quer und Manuel Todt bezwang SVS-Keeper mit einem Schuss entgegen seiner Laufrichtung. "Für mich war das Stürmerfoul", haderte Müller, der anschließend mitansehen musste, wie sich sein Team innerhalb weniger Minuten um den eigentlich verdienten Lohn brachte. Kapitän Nolte traf den SVS nach 62 Minuten mitten ins Herz, als er einen Steinbacher Ballverlust im Mittelfeld schnell zu nutzen wusste und eine Kombination mit Ingo Miß vollendete.

Dabei hätte nach Hälfte eins Steinbach den Platz als Sieger verlassen müssen. 45 Minuten atten die Steinbacher, bei denen Youngster Tom Wiegand in der Innenverteidigung kurzfristig für den grippekranken CIno Schwab auflief, gegen den Mitaufsteiger deutlich den Ton angegeben und per Doppelschlag in der 21. und 23. Minute die Weichen auf Sieg gestellt. Das 1:0 ging mit auf das Konto von "Sechser" Michael Wiegand, der sich auf der rechten Seite stark durchgesetzt hatte und in der Mitte Torjäger Florian Münkel bediente. Zwei Minuten später rollte die Steinbacher Angriffswelle über die linke Seite und den starken Daniel Hanslik. Der Neuzugang sah den zentral völlig freistehenden Julian Rohde, der nicht lange fackelte und den Ball zum 0:2 ins lange Eck drosch.

Letztlich konnte sich Ederbergland gar bei Keeper Philipp Hartmann bedanken, dass das Ergebnis nicht schon zur Pause deutlicher ausgefallen war. Hartmann hatte nach 13 Minuten einen strammen Schuss von Petr Kvaca aus dem langen Eck geholt und war zudem gegen Hanslik (27.) sowie bei einem Freistoß von Rohde (41.) auf dem Posten. "Wir haben es wohl einfach verpasst, das 3:0 zu machen. Wir haben eine überragende erste Halbzeit gespielt, Ederbergland null zur Entfaltung kommen lassen. Nach dem Anschluss haben wir dann leider fünf Minuten lang gewackelt", bedauerte Kalle Müller.

"Fangen wir da das 0:3, sind wir mausetot", wusste auch Ederberglands Trainer Vladimir Kovacevic, der seine Elf zur Pause wachgerüttelt hatte und letztlich gar ein wenig den Chancen nachtrauerte, die sein Team kurz nach dem Ausgleich vergab.

Ärgerlich waren für beide Seiten die drei Platzverweise, die Refereee Nicklas Rau (NIdderau) in der Schlussphase noch verteilte. "Es war kein unfaires Spiel", waren sich beide Seiten nachher einig.

Die Statistik

Ederbergland: Hartmann; Ricka, Möllmann, Saighani, Miß (83. Freiling), Todt (76. Wolf), Wolff, Karge, Buividavicus (70. Brussmann), Guntermann, Nolte.
Steinbach: Motzkus - Dimitrijevic, Trabert, T. Wiegand, Bott - Pailatka, M. Wiegand - Hanslik, Rohde, Kvaca - Münkel.
Schiedsrichter: Nicklas Rau (Nidderau). Zuschauer: 500.
Tore: 0:1 Florian Münkel (21.), 0:2 Julian Rohde (23.), 1:2 Manuel Todt (57.), 2:2 Felix Nolte (62.)
Rote Karte: Janis Wolff (Ederbergland, 90.+1) wegen groben Foulspiels.
Gelb-Rote Karten: Michael Möllmsnn (Ederbergland, 75.), Michael Wiegand (Steinbach, 90.+2)