Kreispokal Schlüchtern, Frauen

Tapferer Verlierer, strahlender Sieger

Freiensteinaus Spielführerin und Torschützin Jennifer Zeller mit dem Kreispokal. Foto: boe

Mit einem von Beginn an dominanten Auftritt hat sich Verbandsligist SG Freiensteinau den Kreispokal der Frauen im Fußballkreis Schlüchtern geschnappt.

Bei kühlen Temperaturen hatten sich gut 50 Zuschauer auf der Steinauer Sportanlage eingefunden, um die einzigen beiden Mannschaften kicken zu sehen, die für den Pokalwettbewerb gemeldet haben. „Das ist schade“, so Frauenfußballreferentin und Klassenleiterin Maria Deuker, die nach Abpfiff mit Kreisfußballwart Dietmar Pfeiffer die Ehrung übernahm. „In den letzten Jahren waren die anderen Vereine interessiert an diesem Wettbewerb, dieses Jahr leider nicht.“

Das Spiel entsprach den Erwartungen. Freiensteinau ließ den Ball laufen, stand sicher und erzielte mit der ersten Torchance die Führung. Die starke Dorina Fritz nahm einen Vertikalpass mit und vollstreckte gekonnt über die chancenlose Viviane Reyer im Steinauer Kasten. Bis dahin hatte der Kreisoberligist mit viel Aufwand den Ball vom Tor ferngehalten. Nun öffneten sich die Schleusen, und Freiensteinau nutzte die Unordnung aus. Drei Tore in fünf Minuten und das Kräfteverhältnis waren auch in Zahlen dokumentiert. Hier blitzte die Klasse einzelner Spielerinnen auf, allen voran Melanie Hillenbrand, die als Antreibern, Vorlagengeberin und Torschützin eine starke Partie bot.

Auffällig in einer langsam schwächelnden Steinauer Mannschaft Vitalina Kallo, die nach 40 Minuten mit leerem Tank angeschlagen vom Feld musste. Auch nach dem 0:4 wehrte sich die Mannschaft von Tobias Beuscher nach Kräften. Verhindern konnten sie weitere Treffer nicht, unter anderem das 5:0, erzielt von der vorbildlichen Mannschaftsführerin Jennifer Zeller, war sehenswert. Vom Pfosten prallte der Ball an den Rücken von Lisa Pappert, die im zweiten Durchgang das Steinauer Tor hütete, und von da ins Tor. Pappert, selbst keine „gelernte“ Torhüterin, bekam mehr zu tun, als ihr lieb sein konnte. Was zu halten war, holte die Torwartnovizin mit Armen und Beinen zuweilen im Stil einer Handballtorfrau von der Linie.

So war denn auch Stephan Fröhlich, Coach des Team aus dem „Blauen Eck“, mit der Teamleistung zufrieden. „Zu kritisieren wäre nur die Chancenverwertung.“ Fair lobte Fröhlich die Gastgeberinnen: „Sie wussten, dass das gegen eine zwei Klassen höher spielende Mannschaft schwierig würde. Sie sind trotzdem angetreten, das ist ehrenwert.“ Lob gab es auch von KFW Pfeiffer, der der Hoffnung Ausdruck gab, „dass wir trotz Corona hoffentlich noch lange Fußballspiele durchfahren können“. Dem schloss sich auch Maria Deuker an, die den Blick nach vorne richtete und der SG viel Erfolg für den überregionalen Frauenfußballpokalwettbewerb wünschte.

Die Statistik:

FV Steinau: Reyer, Pappert, Merz, Joeckel, Fritz, Kallo, Kula, Müller, Wolf, Kunz, Kress; Kirchmann, Korn, Hüsselbeck, Krieger.
SG Freiensteinau: Amrhein, Benz, Fritz, D., Muth, Fritz, N., Fehl, Lotz, Hillenbrand, Zeller, Jockel, Gutschalk; Schnell, Heid, Hofmann:
Schiedsrichter: Felix Weber (Oberkalbach).
Zuschauer: 50.
Tore: 1:0 Dorina Fritz (16.), 2:0 Celina Joeckel (18.), 3:0 Fritz (20.), 4:0 Melanie Hillenbrand (41.), 5:0 Jennifer Zeller (53.), 6:0 Fritz (61.), 7:0 Ramona Schnell (74.). / boe

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