Tim Hartwig: „Will erstmal wieder auf die Beine kommen“
In den beiden vorherigen Spielzeiten absolvierte Tim Hartwig, der im Sommer sein Abitur abgelegt hat, insgesamt 37 Spiele in der A-Jugend-Hessenliga. In der Saison 2015/2016 gehörte er noch zum jüngeren Jahrgang, kam allerdings trotzdem in 19 Partien zum Einsatz. Leicht gefallen sei ihm die Umstellung von Gruppen- auf Hessenliga allerdings nicht, wie er betont: „Der Einstieg war schon schwer, der Anpassungsprozess hat ungefähr ein halbes Jahr gedauert. Ich hatte auch relativ viele Verletzungen, was die ganze Sache natürlich nicht vereinfacht hat.“
Nach der ersten Hinserie jedoch kam Hartwig, der vorher beim JFV Aulatal aktiv war, komplett in Fulda an. „Die Mannschaft war super, ich bin mit allen gut zurechtgekommen. Gerade im körperlichen und taktischen Bereich habe ich mich weiterentwickeln können“, betont der Stürmer im Rückblick, der für seinen ehemaligen Trainer Sebastian Vollmar nur lobende Worte übrig hat. „Insgesamt waren es zwei sehr gute Jahre, ich habe extrem viel von ihm gelernt.“
Nun verschlägt es den Hersfelder wieder in die Heimat – zurück zu seinem Jugendverein FSV Hohe Luft, der in der vergangenen Kreisoberliga-Saison auf Rang sechs einlief. Mit Daniel Heinrich konnte der FSV einen weiteren jungen, aber bestens ausgebildeten Spieler verpflichten. „Insgesamt liegt unser Durchschnittsalter bei etwas mehr als 21 Jahren, die Ältesten sind 27 Jahre alt. Es wird keine leichte Saison, weil wir uns erst einmal finden und entwickeln müssen. Wenn alle fit sind und mitziehen, können wir aber dennoch eine gute Saison spielen“, glaubt Hartwig, der selbst noch mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hat.
Seine Leidenszeit begann im Januar bei den Hallenkreismeisterschaften, nach denen er über Probleme im Adduktorenbereich klagte: „Ich hatte Abszesse an den Adduktoren und konnte kaum noch laufen. Ich lag sogar eine Woche im Bett.“
Erst die Behandlung mit einem Antibiotikum verbesserte die Lage, komplett schmerzfrei ist Hartwig auch ein halbes Jahr später immer noch nicht. „Es ist zwar besser geworden, aber ich muss trotzdem abwarten, wie es weitergeht. Ich darf nichts überstürzen, weil ich sonst Gefahr laufe, die ganze Sache zu verschlimmern.“
Im Jahr 2017 kommt der 18-Jährige deshalb nur auf drei Kurzeinsätze, die Vorbereitung beim FSV Hohe Luft kann er auch noch nicht richtig absolvieren. „Durch die lange Ausfallzeit und die nicht ganz sicheren Zukunftsaussichten bin ich aber froh, wieder beim FSV zu sein. Hier kann ich in Ruhe wieder gesund werden und habe vor allem den großen Aufwand mit den Fahrten nach Fulda nicht mehr“, betont der Rechtsfuß, der gleichzeitig hofft: „Ich möchte erst einmal wieder richtig auf die Beine kommen und fit werden.“
Den Hersfelder Fußball habe er aufgrund der großen Belastung in den letzten beiden Jahren nur am Rande mitverfolgen können. Für ihn sei es aber „toll, dass die Hessen sich so gut gefangen haben“, der Stadtrivale sei gleichzeitig Favorit auf den Aufstieg. In der Spitzengruppe sieht Hartwig allerdings auch die SG Haunetal („Sie haben sich mit Galbas und Kurz extrem gut verstärkt“) und die SG Niederaula/Kerspenhausen, die „gerade in der Offensive“ über „viel Potenzial“ verfüge.
Autor: Arne Steinberg