„Generell waren die Leistungen von uns in den letzten Spielen ja nicht besonders gut. Wir haben uns oft sehr schwer getan. Vielleicht waren einige im Kopf schon Meister“, machte Eichenzells Stürmer Martin Kriwoschein nachher deutlich. „Heiko Rützel war zur Halbzeit in der Kabine schon sauer, vor allem weil in unserem Spiel viel zu wenig Bewegung war. Dennoch finde ich, dass wir wieder im kommen sind“, so Kriwoschein weiter.

Der 32-jährige sorgte im Nachbarschaftsduell für eine ganz besondere Fair-Play-Geste. In der 35. Minute hatte der gute Schiedsrichter Gerst ein Handspiel von Aron Lui Jahn vor dem eigene Tor gesehen. Die Entscheidung: Gelb gegen Jahn und ein Freistoß aus guter Position. Zu diesem Zeitpunkt stand das Spiel noch ein 1:1. Dann aber ging Kriwoschein auf den Unparteiischen zu und erklärte, dass Jahn den Ball mit der Brust gespielt habe. Die Gelbe Karte wurde zurück genommen und es ging mit Hochball weiter.

„Wir kennen uns doch untereinander bestens. Ich will doch hier nicht als Arschloch dastehen, da habe ich keinen Bock drauf. Ich will lieber anständig gewinnen, deshalb bin ich auf den Schiedsrichter zugegangen“, erklärte Kriwoschein.

Das Spiel an sich war auch ob der Temperaturen nicht sonderlich schnell und schon gar nicht gutklassig. Kerzell machte das mit seinen beiden Viererketten trotz der Ausfälle von Nico Bensing und Mikal Avanesian aber mehr als anständig und hielt Eichenzell lange Zeit weit weg vom Tor. Das 1:1 zur Pause war okay, auch wenn Maierhof mit dem Halbzeitpfiff per Freistoß noch den Pfosten traf (45.). Aluminiumtreffer hatten die Kerzeller gleich deren zwei. Erst als Jahn nach einem schnell ausgeführten Freistoß Keeper Kirbus überlupft hatte, der Ball aber auf die Latte sprang. Das wäre das 2:1 für Kerzell gewesen (29.). Später verhinderte die Latte beim Kracher von Jahn das mögliche 2:2 (69.).

Eichenzell legte den Grundstein für den Sieg mit starken fünf Minuten direkt nach der Pause, als auch das 1:2 gelang. Danach verfiel der Tabellenführer aber wieder zu oft ins alte Muster aus Durchgang Eins. Clever war jedoch, wie Eichenzell am Ende nutzte, dass bei Kerzell nach dem schweren Freitagsspiel gegen Hosenfeld am Ende die Kraft merklich nachließ.

Das Schema

SG Kerzell: Bolz; Hilfenhaus, Heiner, Depta, Witzel, Müglich, Günther, Kress (68. Avanesian), Jahn, Heil, Lazarevski (83. Hilgenberg).
FC Eichenzell: Kirbus; Christian Müller, Kratz, Schad (64. Benedikt Müller), Schlag, Heil, Moritz Müller, Maierhof, Özuvaci (59. Heumüller), Kriwoschein (83. Schultheis).
Schiedsrichter: Dominik Gerst (Breitenbach am Herzberg).
Zuschauer: 250.
Tore: 0:1 Lucas Maierhof (22.), 1:1 Sascha Heil (23.), 1:2 Christian Müller (50.), 1:3 Martin Kriwoschein (71.), 1:4 Lucas Maierhof (76.).