Torjäger-Legende auf Abschiedstour

Sören Gonnermann (links) durfte mit Adler Weidenhausen den Klassenerhalt in der Hessenliga bejubeln. © Charlie Rolff

Ein kleines Evergreen ist das Duell zwischen dem SV Weidenhausen und SV Steinbach. Beide trafen sich erst jahrelang in der Verbandsliga und spielen nun am Samstag (15 Uhr) ihr fünftes Spiel in der Hessenliga.

Und wenn man an den SV Adler Weidenhausen denkt, kommt man an einem Namen nicht vorbei: Sören Gonnermann. Unglaubliche 372 Tore erzielte der 35-Jährige für Weidenhausen in Hessen-, Verbandsliga und Hessenpokal. Allzu viele werden vermutlich aber nicht hinzukommen. „Für mich ist es auf diesem Niveau die letzte Saison. Die Zeit ist gekommen, um Adieu zu sagen. Ich werde im November 36, und irgendwann reicht es dann mal“, erklärt Gonnermann.

Hessenliga: Torjäger-Legende Gonnermann beendet Karriere

Dass der Zahn der Zeit am Torjäger nicht gänzlich vorbeigeht, wird in dieser Saison deutlich. Bis zum vergangenen Spieltag – dem neunten Spiel des SVA – dauerte es, bis sich Gonnermann erstmals in die Torjägerliste eintragen durfte. Das gab es zuletzt vor 15 Jahren. „Da macht man sich seine Gedanken. Zum Glück hat es jetzt geklappt. Wenn es bei der Mannschaft läuft, läuft es meistens auch bei mir – und umgekehrt“, so der 35-Jährige, der sich die Spritzigkeit früherer Tage zurück wünschen würde.

Nachdem der Knoten bei Gonnermann und Weidenhausen beim 4:2 gegen Unter-Flockenbach womöglich geplatzt ist, wollen die Adler nun nachlegen – wenngleich der Kapitän um die Formstärke des SV Steinbach , der zuletzt viermal in Folge gewonnen hat, weiß. „Bei Steinbach ist es ähnlich wie bei uns – in erster Linie geht es immer um den Klassenerhalt. Aber ich finde es gut, wenn die kleinen Vereine, die großen immer wieder ärgern können“, betont Gonnermann, der weiß, dass auch seine Mannschaft jedem Gegner weh tun kann.

Und das wird sich nach Ansicht des Mittelstürmers auch dann nicht ändern, wenn bald kein Gonnermann mehr auf dem Platz steht. Nicht nur Sören prägte den Verein über Jahre, sondern auch seine Brüder Rene, Jan und Tim. „Wir haben viel Potenzial in der Mannschaft, auch perspektivisch ist einiges drin“, erklärt Gonnermann, der sich deshalb den Klassenerhalt wünscht – natürlich auch deshalb, weil sein letztes Jahr beim SV Adler nicht mit einem Abstieg enden soll. Nach der aktiven Fußballerzeit freut sich der 35-Jährige, am Wochenende auch mal etwas anderes machen zu können. „Aber vielleicht habe ich ja im Winter wieder Bock.“ Sein vorerst letztes Spiel führt ihn am letzten Spieltag übrigens nach Hünfeld – dieses Wochenende ist der HSV spielfrei.