Unfassbar: TSV Weyhers steigt auf, weil Germania Fairplay lebt

Als Zuschauer gekommen, als Aufsteiger gegangen: Der TSV Weyhers feiert! © Max Dellemann

Der TSV Weyhers steigt in die Kreisoberliga auf: Bedanken darf sich die Elf von Dennis Fischer bei der unfassbaren Moral des FSV Germania Fulda.

Denn Germania Fulda konnte in der Dreier-Relegationsrunde zur Kreisoberliga Mitte nach der 2:3-Niederlage gegen Weyhers selbst nicht mehr aufsteigen, war allerdings im entscheidenden Spiel das Zünglein an der Waage. Gastgeber SG Schmalnau/Hettenhausen benötigte vor 800 teils frenetischen Fans einen Sieg mit zwei Toren Differenz, schenkte tatsächlich noch eine 2:0-Führung her und unterlag mit 2:3 (2:1). Das Abenteuer Kreisoberliga ist für die SGSH somit schon nach einem Jahr wieder beendet.

KOL Mitte: TSV Weyhers steigt dank Germania Fulda auf

„Ich weiß, wie schwer es ist, solch ein Spiel als Germania Fulda bestreiten zu müssen. Ich kann einfach nur meinen Hut ziehen und höchsten Respekt zollen. Dass die Mannschaft nach einem 0:2 noch zurückkommt? Unfassbar“, sagte Weyhers-Trainer Dennis Fischer nur Sekunden nach Abpfiff. Er war mit bestimmt 80 anderen TSVlern nach Schmalnau gereist, um dem FSV Germania die Daumen zu drücken: „Ehrlicherweise hatte ich nicht damit gerechnet, dass das heute möglich ist. Aber jetzt bin ich umso erleichterter“, sagte Fischer, der zwischenzeitlich Bedenken haben musste, noch ein Entscheidungsspiel gegen Schmalnau/Hettenhausen bestreiten zu müssen. Dies wäre bei einem 3:2-Sieg der Schmalnauer der Fall gewesen: „Und das hätte uns gar nicht gepasst, heute Nacht startet nämlich für 21 Mann der Flieger nach Malle.“

Die Glückwünsche für eine grandiose Moral nahm Andreas Horn gerne entgegen und doch war der FSV-Kapitän traurig; „Wir müssen jetzt einen dritten Anlauf nehmen, um endlich aufzusteigen. Aber so ein paar Kästen Bier erwarten wir jetzt schon Weyhers“, sagte er mit einem Schmunzeln. Sein Team war schon im Vorjahr als Vizemeister in der Relegation gescheitert. Dass Germania nach dem 0:2-Rückstand, den Blagoja Naumoski per Doppelpack verursachte, noch zurückkam, war bei tropischen Temperaturen nicht nur dem riesigen Willen zu verdanken, sondern auch der über die gesamte Spielzeit gesehen deutlich besseren Spielanlage. Erst traf Ege Karadavut doppelt, dann erzielte Rinor Imeri den Siegtreffer. Ihm rutschte von links mit links eine Flanke über den Schlappen. Als der Ball im langen Eck einschlug, stand er keine fünf Meter von den Weyhers-Spielern entfernt, die auf den Platz stürmten und mit ihm feierten. Ein surreales und so bezeichnendes Bild.

Die Statistik: SG Schmalnau/Hettenhausen: Klingner; Enders, M. Bub, Dokic, Will – L. Bohnwagner – T. Bub, J. Bohnwagner, Naumoski, Schleicher – Madzar. (Brandenburg, Barth) FSV Germania Fulda: Abdallah; Hoffmann, Murati, Mondo, Imeri – Haxihu, Horn – Brovina, Karadavut, Xhaferi – Kusturic. (Tsague, Sharif, Hasanzadeh) Schiedsrichter: Giuliano Begeja (SV Niederaula). Zuschauer: 800. Tore: 1:0 Blagoja Naumoski (14.), 2:0 Blagoja Naumoski (53., Foulelfmeter), 2:1 Ege Karadavut (58.), 2:2 Ege Karadavut (70.), 2:3 Rinor Imeri (83.).