Felix Schütz

USA-Schritt als "unschlagbare Alternative"

Felix Schütz zieht es in die USA. Foto: Charlie Rolff

Niklas Breunung, Marius Kullmann oder Marek Weber haben es vorgemacht. Alle drei Osthessen sind in den vergangenen Jahren in die USA gegangen, um ihre fußballerische und berufliche Karriere voranzubringen. Der nächste, der sich für diesen Weg entschieden hat, ist Barockstadts Felix Schütz.

"Eine unschlagbare Alternative." Gleich dreimal wählt Felix Schütz im Gespräch mit unserem Portal diese Worte. Es gibt nicht den einen, ausschlaggebenden Grund, der den 20-Jährigen seine Zelte in der Heimat abbrechen lässt. Es ist vielmehr das perfekte Zusammenspiel mehrerer Faktoren.

Da wäre der Fußball. Der ehrgeizige Innenverteidiger spielte sich in der Saison 2019/20 bei A-Junioren-Bundesligist Kickers Offenbach in den Fokus, träumte von einer Profikarriere. Unter anderem Corona stellte sich diesem Vorhaben in den Weg, Schütz wechselte stattdessen vergangenen Sommer zu Hessenligist SG Barockstadt. Doch an Markus Gröger und Sebastian Sonnenberger in Top-Form war kein Vorbeikommen. Spielpraxis sammelte der Youngster einzig unter seinem früheren Jugendtrainer Florian Roth in der Verbandsliga-Truppe. Leichter wäre es künftig sicherlich nicht geworden – zumal die SGB an die Tür zur Regionalliga klopft.

Die berufliche Zukunft spielt ebenfalls in Schütz' Plänen eine Schlüsselrolle. Sein aktuelles Wirtschaftsrecht-Studium an der Hochschule in Fulda hat ihn nur bedingt zufriedengestellt, so dass ein Studienwechsel hin zu Jura und ein damit verbundener Weggang aus Fulda wohl ohnehin angestanden hätte. Nun also die USA. Jura kann er in den Staaten ohne Bachelorabschluss nicht studieren, so dass Schütz einen Business Degree in Internationaler BWL anstrebt. Wo genau, ist noch offen: Ob es nach Orlando oder Indianapolis geht, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden. Der 20-Jährige macht keinen Hehl daraus, dass der Umzug nach Orlando aufgrund des Wetters und Lebensstils in Florida vermutlich die bessere Option wäre.

"Will nach Deutschland zurückkehren"

Doch zurück zum Fußball: Denn dieser wird beim Dipperzer auch künftig eine Hauptrolle spielen. Seine ambitionierten Ziele hat Schütz noch keineswegs ad acta gelegt: Denn wie man es aus anderen US-Sportarten kennt, ist es möglich, sich über ein Draft-System für die MLS, die höchste nordamerikanische Fußballliga, zu empfehlen. "Dieses Zwischenmodell, Job und Fußball zu verbinden, gibt es in Deutschland einfach nicht. Deswegen ist für junge Spieler der Schritt in die USA eine super Möglichkeit."

Schon vor mehreren Monaten kam es über eine Agentur erstmals zu Gesprächen. Da zwei Spieler aus Offenbacher Zeit einen ähnlichen Weg einschlugen sowie mit Niklas Breunung ein Barockstadt-Akteur Erfahrungen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gesammelt hat, musste Schütz nicht lange überlegen. Wenngleich der Abschied von Familie und Freunden schwer fällt: "Aber ich habe 20 Jahre hier gelebt und das Bedürfnis, mal rauszukommen. Und ich habe geplant, später wieder nach Deutschland zurückzukehren."

Dann vermutlich als gestandener Fußballer. Denn der Innenverteidiger, der in der Jugend für Horas, Viktoria Fulda oder Nürnberg spielte, macht keinen Hehl daraus, wie schwer der Schritt in die Senioren war. "Den Unterschied darf man nicht unterschätzen. Bei den Herren wird ein anderer Fußball gespielt", betont Schütz, der dennoch keinerlei schlechtes Wort über die SGB verlieren will. Seinen Zweijahresvertrag hätte er gerne erfüllt, sich versucht durchzubeißen – doch dann kam das Angebot aus der USA. Eine unschlagbare Alternative.

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