Verband reagiert: Duell nach Ausschreitungen unter Aufsicht gestellt

Unter Trainer Jürgen Pomnitz könnte die SG Dittlofrod/Körnbach im Sommer den größten Vereinserfolg feiern. Doch am Sonntag wartet zunächst eine ganz andere Herausforderung, nämlich das Rückspiel gegen den FSV Hohe Luft. © Johannes Götze

Kein Spiel wie jedes andere steht am Sonntag (15 Uhr) in Dittlofrod an: In der Kreisoberliga Nord empfängt die heimische SG den FSV Hohe Luft zum Rückspiel.

Nach dem Hinspiel gab es eine Auseinandersetzung auf dem Parkplatz , die sein Ende erst in einer Sportgerichtsverhandlung fand. Von beiden Teams wurde jeweils ein Spieler gesperrt . Schnee von gestern, glaubt Dittlofrods Trainer Jürgen Pomnitz, der im Interview Rede und Antwort steht. Und das macht er aus mehreren Gründen sehr gerne.

Jürgen, die SG Dittlofrod/Körnbach hat zehn Spiele in Folge gewonnen. Und dabei war doch fehlende Konstanz immer der große Makel des Teams.

Ganz richtig. In den vergangenen Jahren waren die Leistungen trotz viel Talent in der Mannschaft immer wieder schwankend. Als ich das Team vor der vergangenen Saison übernommen habe, wollten wir das zusammen ändern, was uns jetzt mehr und mehr gelingt und das in erster Linie, weil es ein richtiges Team ist.

Und wenn das Team so weitermacht, könnte am Ende der Saison der Aufstieg in die Gruppenliga gelingen.

Ich will gar nicht bremsen. Die Mannschaft ist jung, die Spieler beinahe durchweg im Alter von 19 bis 23. Wenn die Truppe so zusammenbleibt und der Aufstieg gelänge, hätte sie sicherlich ein paar gute Jahre in der Gruppenliga. Aber Niederaula spielt eine super stabile Saison, hat noch nicht verloren und auch uns im Hinspiel völlig verdient 3:0 geschlagen. Wenn wir am Ende Zweiter werden und Relegation spielen, wäre das ein wahnsinniger Erfolg, der größte der Vereinsgeschichte.

Was ist der Unterschied zwischen den beiden Spitzenteams?

Das ist recht leicht erklärt: Unsere Truppe ist jung, euphorisch und wild. Wir gewinnen die Spiele eher in der Offensive, müssen im Defensivverhalten noch lernen. Niederaula hat schon im Vorjahr oben mitgespielt, ist am Ende Zweiter geworden. Die Mannschaft ist einfach schon eine ganze Ecke reifer, hat viele erfahrene Spieler im Team und wird nicht viel liegen lassen.

Sechs Punkte beträgt derzeit der Rückstand. In gut einer Woche kommt es zum Spitzenspiel. Ist das schon in den Köpfen?

Nein, der Fokus gilt ganz klar dem nächsten Spiel. Aber wenn wir uns auf uns konzentrieren, sollten wir Hohe Luft zuhause schlagen. Es ist wichtig, dass wir gegen vermeintlich schwächere Gegner bei uns bleiben.

Das Spiel wird nach den Vorkommnissen des Hinspiels unter Verbandsaufsicht stehen, der SG wurden Auflagen gemacht, unter anderem müssen 13 Ordner gestellt werden. Wie stellt ein Trainer sein Team ein?

Im Hinspiel soll einer von uns während dem Spiel was gesagt und einer von denen nach dem Spiel geschlagen haben. Viel ist sogar vor dem Sportgericht unklar geblieben und die Spieler wurden gesperrt. Ich bin mir sicher, dass am Sonntag nichts passieren wird. Nie wird etwas so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Und sollte sich doch ein Spieler, Zuschauer oder Trainer nicht im Griff haben, dann ist ihm nicht mehr zu helfen.

Sehen Ihre Spieler das auch so locker?

Ich hoffe doch. Ich weiß, dass sich die Spieler beider Teams kennen und dass sie sich zum Beispiel beim Lullusfest über den Weg gelaufen sind. Da gab es die üblichen Sprüche, mehr nicht. Es ist niemandem geholfen, wenn im Amateurfußball nicht der Spaß am Spiel im Fokus steht und dafür sind Trainer genau wie Spieler oder Zuschauer verantwortlich.

Zur Person Jürgen Pomnitz (54) stammt aus Setzelbach. Er spielte unter anderem für Hünfeld, Hessen Hersfeld, Mackenzell, aber die meiste Zeit für den VfL Eiterfeld. Trainer war er zunächst beim FSV Schwarzbach, dann jahrelang im Jugendbereich der JSG Eitratal. 2023 übernahm er die SG Dittlofrod/Körnbach in der KOL Nord. Sein Sohn Jim spielt bei der SG Eiterfeld/Leimbach. Zu seiner fußballverrückten Familie gehören auch seine Neffen Leon (SG Barockstadt) und Leonard (Junioren VfL Wolfsburg).