Verbandsliga: Wagners Verletzung halb so wild

Matthias Kristek zückte insgesamt viermal die Rote Karte. Foto: Siggi Larbig

Es war ein Spitzenspiel, wie man es sich wünscht: Hünfelds 2:2 gegen Eschwege am Samstag war fesselnder als der Tatort tags drauf.

Hauptprotagonist Nummer eins war Robert Simon: Der HSV-Stürmer holte gleich zwei Elfmeter raus, schickte dadurch auch Gäste-Keeper Danny Göhler mit Gelb-Rot vorzeitig vom Platz. Den Ausgleich erzielte er noch selbst, ließ sich dann jedoch zu einer Unsportlichkeit hinreißen, die einem so erfahrenen Mann eigentlich nicht passieren darf. Eigentlich. Der HSV wusste vor der Verpflichtung, was er sich für einen Spielertypen ins Haus holt. Einen der polarisiert – und genau das fehlte Hünfeld vorige Saison. Deswegen wiegt die Sperre schwer.

Etwas einfacher zu ersetzten sein wird Kevin Krieger, denn im zentralen Mittelfeld herrscht wohl am ehesten ein Überangebot. Sein Foul gegen Daniel Wagner war hässlich, weil beide Spieler in vollem Tempo kamen und Krieger einfach zu spät dran war. Was zunächst nach einer schweren Verletzung aussah, entpuppte sich glücklicherweise „nur“ als Prellung und Bluterguss im Knie. Diese Info konnte Krieger selbst geben, weil er sich erst bei Eschweges Trainer Friedhelm Janusch und dann beim Gefoulten selbst über das Wohlergehen erkundigte.

Hauptdarsteller Nummer drei auf HSV-Seite war freilich Christoph Neidhardt. Den ersten Foulelfmeter verwandelte er wie gewohnt:er verzögerte den Anlauf und verlud den Keeper. Gegen den gerade eingewechselten Marvin Bauer machte er beim zweiten Strafstoß alles anders und somit auch alles falsch. Er entschied sich gleich für die rechte Ecke – Bauer auch. Es war der erste von Neidhardt verschossene Pflichtspiel-Elfmeter – und der kommt nunmal irgendwann.

Im Mittelpunkt beim Gast stand Göhler: Bei den zwei Foulspielen gegen Simon irrte er durch den Sechzehner, hätte eigentlich beide Male gar nicht kommen brauchen. Dafür parierte er gegen Hampl, Klüber und Witzel geradezu sensationell.

Eine nicht unwesentliche Nebenrolle nahm Schiedsrichter Matthias Kristek (Aulendiebach) ein. Mit seiner gewohnt coolen und flapsigen Art kam er zunächst super an, jedoch vergaß er die nötigen Verwarnungen gegen Eschwege bei zahlreichen Unsportlichkeiten wie Zeitspiel, Ballwegschlagen oder ähnlichem auszusprechen. Leidtragender war Simon, denn so weit hätte es nicht kommen müssen.

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