"Viele Spieler stecken nur das Geld ein - da bin ich anders"

Torwart Christoph Grösch vollzieht einen Tapetenwechsel im Sommer. Foto: Charlie Rolff

Nach 13 Jahren verlässt den TSV Lehnerz ein echtes Eigengewächs: Torwart Christoph Grösch wechselt im Sommer von der Richard-Müller-Straße zur Spvgg. Hosenfeld in die Gruppenliga. Ein Abschied, der dem 23-Jährigen alles andere als leicht gefallen ist.

„Ich bin 2005 nach Lehnerz gewechselt, der TSV ist nach dem SV Maberzell erst mein zweiter Verein. Da hängt schon viel Herzblut an einem Club“, sagt Grösch, der verrät, „dass ich selbst nicht gedacht hätte, dass mir die Entscheidung so schwer fällt. Aber wenn ich die Situation nüchtern betrachte, ist das für mich der richtige Schritt.“ Denn wegen des Zusammenschlusses mit dem SC Borussia Fulda wird die neue SG Barockstadt aller Voraussicht nach mit vier erstklassigen Torhütern (Aykut Bayar, Benedikt Kaiser, Kenan Mujezinovic, Tobias Wolf) für zwei Teams in die neue Saison gehen.

Bei der Rechnung wird schnell klar, dass Grösch – derzeit Nummer drei beim TSV Lehnerz – in der kommenden Spielzeit nicht die besten Karten auf Einsatzzeiten hätte. „Da muss ich auch ehrlich zu mir selbst sein“, sagt der 23-Jährige, der auf eine „überragende Zeit“ am Galgengraben zurückblicken wird. „Ich habe viele Freunde im Verein gefunden und kenne mittlerweile jeden. Gerade die letzten zwei Jahre mit Sedat Gören (Trainer, Anm. d. Red.) und Dirk Rummel (Sportlicher Leiter der Zweiten) haben richtig Spaß gemacht, weil wir eine richtig gute Truppe haben.“

Dass Grösch im Verein jeden kennt, liegt auch daran, dass der Trätzhofer sämtliche Aufgaben im Verein bereits erledigt hat. Vom Abstreuen des Platzes über Ordnertätigkeiten bei der ersten Mannschaft bis hin zum Bambini-Trainer hat „Gröschi“ fast alle Arbeiten im Verein erledigt. „Das war für mich selbstverständlich, weil das im Vereinsleben dazugehört. Viele Spieler stecken heutzutage nur noch das Geld ein, da ticke ich anders. Wenn mir der Club hilft, dann helfe ich ihm auch“, so sein Credo.

Dieses Credo zählt natürlich auch für seinen neuen Verein Hosenfeld. „Die Verlockung, endlich mal in einer ersten Mannschaft zu spielen, ist schon seit Jahren vorhanden. Das ist keine Kritik an Lehnerz, aber du genießt bei einer Ersten eben eine ganz andere Wertschätzung als bei einer Zweiten“, sagt Grösch. Entscheidend seien letztlich die Gespräche mit Vorstandssprecher Wolfgang Bleuel (Grösch: „Ein überragender Typ“) gewesen, der den Keeper vom Wechsel überzeugen konnte. „Hosenfeld hat eine starke Truppe, einige kenne ich schon seit Jahren. Dazu haben sie mit Rodoljub Gajic – so wurde es mir aus Mannschaftskreisen zugetragen – einen super Trainer, sodass ich guter Dinge bin, dass wir in der kommenden Saison eine gute Rolle in der Gruppenliga spielen werden.“

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