Gerade die Art und Weise imponierte: Nach 0:2-Pausenrückstand hatten wohl nur die wenigsten der 250 Zuschauer plus Zaungäste noch einen Pfifferling auf Hosenfeld gesetzt. Doch in Halbzeit zwei war der Meister voll da, erzielte schon nach 35 Sekunden den Anschlusstreffer und hatte in der letzten Aktion des Spiels mit dem 3:2-Siegtreffer noch das letzte Wort. Radomir Vlk hatte wie schon beim zwischenzeitlichen Ausgleich nach einer Ecke getroffen. "Das ist wohl mein Lieblingsgegner", frohlockte der Neuzugang anschließend, nachdem er schon in seinem letzten Gastspiel in der Heppeau – damals noch im Trikot der SG Johannesberg – erfolgreich war.

Wirklich überrascht, dass die Sportvereinigung die drei Punkte trotz des Rückstandes mit nach Hause nahm, war der 32-Jährige nicht: "Wir haben uns in der Halbzeit gesagt, dass es bei 0:0 los geht. Und wir haben geahnt, dass der Gegner bei einem schnellen Treffer zittern würde – so war es dann auch", sagte der Innenverteidiger, der seiner Mannschaft neben seinen Toren auch in der Defensive die nötige Sicherheit gab. Der Tscheche ist einer, der klare Kante bezieht, auch einmal aneckt, so wie nach dem 0:8 in der Generalprobe gegen Flieden. "Nach der Klatsche mussten einige Dinge angesprochen werden. Dann war die Sache aber auch geklärt, und die Stimmung im Training war die ganze Woche gut."

Noch besser dürfte sie in dieser Woche sein, schließlich steht die Spvgg. da, wo sie seit der Saisonwertung die ganze Zeit stand: ganz oben. Dabei wurde der Corona-Meister gar nicht als Topfavorit gehandelt. "Wir haben noch Luft nach oben. Wenn wir aber gegen einen Favoriten so ein Spiel gewinnen, brauchen wir sicherlich vor niemandem Angst zu haben", betonte Vlk und schob nach: "Ich denke, wir werden eine gute Rolle spielen. Und wer weiß, vielleicht stehen wir am Ende wieder ganz oben."